Sony-Chef will im TV-Geschäft sparen

Sony will sein defizitäres TV-Geschäft mit einem harten Sparkurs wieder in die schwarzen Zahlen bringen. Nach Willen des Chefs Kazuo Hirai soll sich der Konzern auch stärker auf bestimmte Kernbereiche konzentrieren. TV gehört nicht mehr dazu.

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Im Kampf gegen die roten Zahlen in seiner Bilanz hat der Elektronikriese Sony sein TV-Geschäft im Visier. Die Sparte könne nicht weiter "links, rechts und in der Mitte Geld verlieren", sagte Sony-Chef Kazuo Hirai der britischen Tageszeitung Times in einem Interview. "Können Fernseher ein Kerngeschäft für ein Elektronik-Unternehmen sein? Das, glaube ich, ist die Frage", sagte Hirai. Sony werde zwar weiterhin Fernseher produzieren, aber das Investment in die Entwicklung dramatisch reduzieren. Bis die Sparte wieder die Gewinnzone erreicht, dürfte es laut den Plänen von Sony aber noch bis März 2014 dauern.

Das größte Investment werde Sony künftig wie geplant in die drei Kernbereiche Digitalkameras, Smartphones und Spiele stecken, sagte Hirai. In den neuen Monaten seiner Amtszeit hatte der Manager bereits massiv den Rotstift angesetzt und will insgesamt 10 000 Stellen streichen. Davon wären rund sechs Prozent der Mitarbeiter weltweit betroffen. Die Produktpalette soll radikal zusammengestrichen werden. Erst vergangene Woche verkaufte das Unternehmen seinen Firmensitz in New York für 1,1 Milliarden Dollar (rund 822 Millionen Euro). Er sehe sich aber weiterhin mit einer wachsenden Aufgabe konfrontiert, das Unternehmen umzugestalten, sagte Hirai der Zeitung.

Im Smartphone-Markt will Sony mit einem neuen Flaggschiff durchstarten und künftig wieder in der ersten Liga mitspielen. Das Xperia Z mit einem 5 Zoll großen Full-HD-Display und 13 Megapixel-Kamera stellte das Unternehmen erst vor kurzem auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas vor. Seine Mobilsparte stellte Sony inzwischen neu auf. Die Anteile seines langjährigen Partners Ericsson aus seinem zuletzt glücklosen Joint-Venture hatte der Konzern zuvor übernommen.

Was das Spielesegment betrifft, wird es der Konzern offenbar langsamer angehen lassen: Bei der Nachfolgerin seiner Playstation 3 will Sony Hirai zufolge den Konkurrenten Microsoft und Nintendo den Vortritt lassen. (Mit Material von dpa) / (axk)