Neue Gestensteuerung von Microsoft Research

Mit einer neuen Erkennungstechnik will die Forschungsabteilung des Konzerns die Bedienung von Smartphones einfacher und intuitiver machen.

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Microsoft Research hat eine neuartige Gestenerkennung namens Digits entwickelt, die Arm- und Handbewegungen ihres Trägers auswerten und an einen Computer oder ein Smartphone weitergeben kann, berichtet Technology Review in seiner Februar-Ausgabe (seit Donnerstag am Kiosk oder online zu bestellen). Mit einer Handbewegung etwa ließe sich nicht nur ein Computerspiel lenken, sondern auch ein Anruf annehmen oder ablehnen – selbst wenn das Telefon noch in der Tasche steckt. "Das Gerät versteht, was der Nutzer tut, statt ihn zu zwingen, die Dinge in einer bestimmten Art und Weise zu machen", sagt Microsoft-Forscher David Kim.

Rein technisch gesehen ist das Problem der Gestenerkennung längst gelöst. Bisher jedoch, betont Kim, sei die zurzeit verwendete Technik zu klobig und brauche zu viel Energie. Für die Steuerung eines mobilen Gerätes seien sie daher nicht geeignet.

Datenhandschuhe beispielsweise – ursprünglich entworfen als Schnittstelle zur "virtuellen Realität" – gibt es seit Anfang der 1980er-Jahre. Die ersten Handschuhe dieser Art waren ausgestattet mit speziellen Sensoren an den Fingergelenken und Fingerspitzen. Darauf folgende Modelle lassen zumindest die Fingerkuppen frei, damit ihr Träger besser greifen kann. Die Handschuhe erfassten Handgesten mithilfe von Lichtleitfasern, die in das Gewebe eingearbeitet sind. Doch niemand wolle ständig solche Handschuhe tragen, nur um ein Gerät durch Gesten steuern zu können, meint Kim.

Ob Digits sehr handlich wird, muss sich zeigen. Bislang ist der Prototyp noch ziemlich klobig. Mit einem Klettband hat Kim ein streichholzschachtelgroßes Kästchen an seinem Handgelenk befestigt. Daneben ist ein Infrarotlaser, ein kleines Röhrchen so groß wie ein Fingerhut, der die Finger beleuchtet. In dem Kästchen befindet sich eine handelsübliche Schwarz-Weiß-Kamera, auf deren Objektiv ein Infrarot-Filter befestigt ist. Die Finger reflektieren unterschiedlich viel Licht in die Kamera. Eine Software wertet die Lichtreflexe aus und berechnet daraus die Position der Finger.

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(bsc)