Japan will 4K-Fernsehausstrahlung auf 2014 vorziehen

Bereits die kommende Fußball-WM soll in Japan in "Ultra HD" ausgestrahlt werden, um die Nachfrage nach 4K-Fernsehern anzukurbeln.

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Von
  • Nico Jurran

Das japanische Kommunikationsministerium will früher als ursprünglich geplant mit der Ausstrahlung von Fernsehsignalen in "Ultra HD" beginnen. Das berichtet die Zeitung Asahi Shimbun. War bislang von einem kommerziellen Start im Jahre 2016 die Rede, sollen japanische Fernsehzuschauer nun zumindest die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien bereits in der vierfachen Full-HD-Auflösung empfangen können.

Die Regierung will demnach auf diesem Wege eine Nachfrage nach 4K-Fernsehgeräten schaffen, die aktuell etwa bei Panasonic, Sharp, Sony und Toshiba entwickelt werden. Seit der Umstellung der terrestrischen Übertragung von analog auf digital im März 2012 stagnieren in Japan die TV-Verkäufe. Mit dem Schritt will die Regierung zudem offenbar Südkorea mit seinen Unternehmen LG und Samsung zuvorkommen. Um die Pläne umzusetzen, soll im März eine Aktionsgruppe gebildet werden, die unter anderem mit Vertretern von Fernsehsendern und TV-Herstellern besetzt wird.

TV-Hersteller wie Sony zeigten auf der CES zwar 4K-Fernseher, beschickten diese allerdings meist mit Full-HD-Material, das dann hochgerechnet wurde.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Zur Präsentation der ersten 4K-Ferseher mit einer Bilddiagonale zwischen 55 und 65 Zoll (1,40 bis 1,65 m) auf der Unterhaltungselektronikmesse CES im Januar in Las Vegas war deutlich geworden, dass es bislang an passenden Inhalten mangelt. Um die Skalierung von Full-HD-Material auf 4K machten die TV-Hersteller daher ein großes Bohai.

Die Ultra-HD-Signale sollen laut Asahi Shimbun via Satellit übertragen werden; angeblich gebe es hier noch ungenutzte Kapazitäten. Eine terrestrische Übertragung sei mangels freier Frequenzen aber zunächst nicht möglich, aber für einen späteren Zeitpunkt angedacht. Nicht erwähnt wird, ob als Videocodec noch H.264 oder bereits das effizientere Format H.265 eingesetzt wird. Unklar bleibt zudem, ob direkt nach der Übertragung der Fußball-WM 2014 der 4K-Regelbetrieb aufgenommen werden soll.

Im Dezember 2012 zeichnete der deutsche Pay-TV-Sender Sky die Bundesliga-Begegnung Bayern München gegen Borussia Dortmund testweise in 4K auf. Dabei wurde während des Spiels eine Kamera vom Typ Sony F65 an drei unterschiedlichen Positionen aufgestellt. Vor 2015 sei laut Sky-Entwicklungsleiter Stefan Heimbecher hierzulande nicht mit einer Ausstrahlung in 4K zu rechnen, lautete die offizielle Ansage. Er persönlich halte diese Angabe für sehr optimistisch. (nij)