Verlage wehren sich gegen Diebstahl geistigen Eigentums im Internet

Axel Springer AG, Bauer Media Group, Gruner + Jahr, der Spiegel-Verlag und andere haben heute auf dem Hamburger Mediendialog eine Erklärung für den Schutz geistigen Eigentums vorgelegt. Sie fordern ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage.

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  • dpa

Zum Auftakt des 3. Internationalen Mediendialogs in Hamburg haben führende deutsche Verlage eine Resolution gegen den Diebstahl geistigen Eigentums im Internet vorgelegt. "Im Internet darf es keine rechtsfreien Zonen geben", heißt es in der heute veröffentlichten Erklärung. Sie ist von der Axel Springer AG, Bauer Media Group, Ganske Verlagsgruppe, Gruner + Jahr, dem Spiegel-Verlag sowie Zeit-Verlag unterzeichnet worden. "Nur mit Geschlossenheit können wir etwas erreichen", appellierte Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner an die im Rathaus versammelten mehr als 500 Medienvertreter. Sie sollen den Gesetzgeber dazu bringen, ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage einzuführen.

"Gerade weil wir keine Subventionen wollen, benötigen wir Unterstützung beim Schutz des geistigen Eigentums", sagte Döpfner. "Presse und Pressevielfalt wird es in der digitalen Welt nur so lange geben, wie Presseverleger ihre Investitionen schützen und refinanzieren können." Neben den Verlagen würden auch Redakteure und freie Journalisten davon profitieren, wenn der derzeit massive Rechtsbruch durch mannigfache Vervielfältiung juristisch verfolgt werden könnte. Mit den anderen Verlagen zeigte er sich zuversichtlich, dass die Gesetzeslücke für Presseverlage geschlossen werden kann. Die Idee eines Leistungsschutzrechts erfahre bereits breite Unterstützung durch Verbände, Parteien und auch in der Politik.

Auch die Allianz Deutscher Produzenten in Film und Fernsehen schloss sich den Verlagen an und verlangte ein eigenes Produzentenurheberrecht und einen besseren Schutz für neue Fernsehformate. Ebenso forderte die Musikindustrie in einem Postulat effiziente Ansätze zur Bekämpfung der Internet-Piraterie. "Vom Kopieren können Künstler und Kreative nicht leben", hieß es. Dem schloss sich auch der Gesamtverband Kommunikationsagenturen an und verlangte Nachbesserungen des Urheberrechts. (dpa) / (anw)