New-York-Times-Hack: Symantec wehrt sich

In dem Bericht zum Hack durch chinesische Angreifer kommt Symantec nicht gut weg; das Unternehmen wehrt sich nun. – Auch das "Wall Street Journal" meldet, es werde regelmäßig aus China angegriffen.

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In ihrem Bericht zu chinesischen Hackerangriffen auf Redaktionscomputer hatte die New York Times erwähnt, dass die von ihnen eingesetzte Antivirensoftware von Symantec lediglich ein Schadprogramm von insgesamt 45 fand. Symantec wehrt sich und lässt darauf schließen, dass die Zeitung nicht alle Sicherungsmaßnahmen einsetzte, die Symantec anbietet.

Die New York Times gibt zwar zu, dass chinesische Hacker in ihr Netzwerk eindringen konnten, lässt aber einen Seitenhieb auf das Sicherheitsunternehmen nicht aus. Erst die Sicherheitsfirma Mandiant soll alle 45 Schadprogramme erkannt und beseitigt haben. In seinem Statement zu dem Vorfall verweist Symantec nun darauf, dass es ein ganzes Paket an Sicherheitsprodukten anbiete, es aber nicht reiche, "nur die Signatur-basierte Antivirensoftware" als eine Komponente von vielen zu aktivieren – "Antivirenprogramme allein sind nicht genug".

Symantec wehrt sich gegen die Berichterstattung.

(Bild: Symantec )

Derweil geht die Debatte über Hackerangriffe auf US-Medienagenturen weiter. Neben dem Medienkonzern Thomson Reuters gibt das Wall Street Journal zu, dass es schon "seit mehreren Jahren" mit Attacken aus China zu kämpfen hat. Die Angreifer konzentrierten sich – wie bei den anderen Medien – mutmaßlich auf die China-Berichterstattung. So gehen New York Times, Bloomberg und das Wall Street Journal davon aus, dass die Angriffe Teil einer "Kampagne" sind, deren Ziel lediglich die Überwachung der kritischen Berichterstattung umfasst. Kundendaten seien deshalb nicht von den Hacks betroffen.

Computer-Sicherheitsfirmen gehen davon aus, dass sich eine der rund 20 bekannten chinesischen Cyberspionage-Gruppen auf die Medienwelt spezialisiert hat. So berichtet ein ehemaliger FBI-Mitarbeiter, der nun für die Sicherheitsfirma CrowdStrike arbeitet, gegenüber dem Wall Street Journal, dass tatsächlich von Regierungen geförderte spezialisierte Gruppen existieren.

Nach dem Bericht der Times melden sich weitere Nachrichtenagenturen zu Wort.

(Bild: New York Times )

Der Sprecher der Chinesischen Botschaft in den USA wehrte sich gegen die Vorwürfe der US-Medienriesen. "Es ist unverantwortlich solche Anschuldigungen ohne sichere Nachweise und Beweise zu erheben." Und auch der Sprecher des Außenministeriums, Hong Lei, bezeichnete die Vorwürfe als "unverantwortlich und unprofessionell". Er fügte hinzu, dass "Chinesische Autoritäten ernstzunehmende Anstrengungen im Kampf gegen Cyberattacken betreiben".

Der letzte Angriff auf das Wall Street Journal soll – wie bei der New York Times – über das Kapern von Mitarbeiterkonten in Peking begonnen haben. Das FBI informierte über ungewöhnliche Aktivitäten in der Mitte des vorigen Jahres. Auch hier wurde das gesamte Firmennetzwerk infiltriert. Wie auch die Times gemeldet hat, sollen die Systeme mittlerweile gereinigt und die Sicherheitskonzepte überarbeitet worden sein. Das Wall Street Journal schreibt, dass die Arbeiten dazu am Donnerstag abgeschlossen wurden. (kbe)