Welche Vorteile bringt der Allradantrieb im VW Golf 2.0 TDI?

Durch den Schnee mit dem Golf 4Motion

Nur ein Bruchteil der klassischen Golf-Käufer hat bisher den Bestseller mit Allradantrieb geordert. Ein Fahrt ins verschneite Österreich sollte zeigen, was der Golf 4Motion unter winterlichen Bedingungen leisten kann.

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Kitzbühel, 1. Februar 2013 – Nur ein Bruchteil der klassischen Golf-Käufer hat bisher den Bestseller mit Allradantrieb geordert. VW selbst hegt wohl auch mit dem neuen Modell keine großen Hoffnungen, dass sich daran im großen Stil etwas ändern wird. So gibt es den Golf 4Motion vorerst nur mit einem der beiden Dieselmotoren, nur mit fünf Türen und ohne DSG. Ein Fahrt ins verschneite Österreich sollte zeigen, was der Allradantrieb unter winterlichen Bedingungen leisten kann.

Kaum anders

Der Testwagen sieht aus wie gewöhnlicher Golf VII. Dass er einen Allradantrieb hat, sieht man ihm nicht an, nur ein kleines "4Motion"-Schild am Heck verrät die Besonderheit. Das kann man beim Kauf aber auch abwählen. Der Zweiliter-Diesel beschleunigt den Wagen druckvoll und leise, nicht anders als das Modell mit Frontantrieb, das wir im Herbst gefahren haben. Das Platzangebot für die Passagiere unterscheidet sind sich ebenfalls nicht vom "normalen" Golf, nur der Kofferraum wird 37 Liter kleiner und fasst so nur noch 343 Liter Gepäck.

Spurtreu

Unterwegs im winterlichen Alpenland wird recht schnell klar, dass dieser Wolfsburger auf rutschigen Straßen sehr viel besser die Spur hält als die Modelle mit Frontantrieb. Das neue Allradsystem, das wir hier schon vorgestellt haben, funktioniert mit einer Haldexkupplung der fünften Generation. Bei normaler Fahrt werden nur die Vorderräder angetrieben, die Hinterachse ist entkoppelt, was Sprit sparen soll. Auf einer schmalen Passstraße in Richtung einer Jausenhütte gähnt links ein Abgrund, Leitplanken gibt es nicht. Der Allrad-Golf vermittelt ein Gefühl der Sicherheit: Weder drehen die Räder durch, noch kommt der Wagen ins Schlingern. In einer etwas zu schnell genommenen Haarnadel-Rechtskurve schert das Heck leicht nach links aus, aber das Auto wird gleich wieder in die Bahn gezogen.

Durstiger

Im Vergleich zum System im alten Golf VI soll der neu entwickelte 4Motion weniger Sprit verbrauchen, beim 150-PS-Diesel sind es im Gegensatz zum 140-PS-Vorgänger immerhin 0,8 Liter weniger. Das hat natürlich weniger mit dem Allradantrieb als mit der Weiterentwicklung des Motors zu tun. Im NEFZ nimmt sich der 2.0 TDI im Durchschnitt 4,7 Liter im Gegensatz zu den 4,1 Litern in Verbindung mit Vorderradantrieb. Bei unserer Ausfahrt unter winterlichen Bedingungen gab der Bordcomputer 6,2 Liter aus.

Wenig Auswahl

Neben dem von uns gefahrenen 2.0 TDI mit 150 PS ist noch ein 1,6-Liter-Selbstzünder mit 105 PS im 4Motion-Angebot. Beide werden jeweils mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe verbunden und sind ausschließlich als Fünftürer erhältlich. Derzeit muss man auch ein Notrad für 60 Euro dazukaufen. Im Vergleich zum Fronttriebler sind die Allradmodelle 1800 Euro teurer. Der 105-PS-Diesel startet in der Basisausstattung Trendline bei 23.485 Euro, der stärkere Diesel ist erst ab der nächst höheren Ausstattung Comfortline zu haben und kostet mindestens 28.035 Euro. (imp)