Chinesischer Autobauer rettet Londoner "Black Cabs"

Mehr als 20.000 der berühmten schwarzen Taxis fahren durch die Londoner Innenstadt. Wegen einer Firmenpleite ihres Herstellers drohte ihnen das Aus. Jetzt hat ein chinesischer Anteilseigner die Produktion gesichert

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Von
  • Martin Franz

Die legendären schwarzen Londoner Taxis sind vorerst gerettet. Der chinesische Autobauer Geely hat den Hersteller der „Black Cabs“, die London Taxi Company LTI – eine Sparte der Holding Manganese Bronze – für 11 Millionen Pfund (derzeit umgerechnet knapp 13 Millionen Euro) komplett gekauft. Das bestätigte Geely am Freitag. Londons Bürgermeister Boris Johnson begrüßte den Deal: „Es freut mich, dass Geely die Zukunft der London Taxi Company gesichert hat und damit auch die weitere Produktion eines weltbekannten Autos, das mit London assoziiert wird.“

Mehr als 20.000 der berühmten Droschken sind in London unterwegs.

Geely versprach die verbliebenen mehr als 100 Arbeitsplätze sowie die Produktion der „Black Cabs“ in Coventry zu erhalten. Den Chinesen gehörten bereits 20 Prozent an Manganese. Li Shufu, Vorstandschef von Geely, sagte: „Trotz der jüngsten Probleme haben wir immer daran geglaubt, dass das Unternehmen und das Black Cab großes Potenzial haben.“ Die Produktion der Taxis solle so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden.

LTI stellt die „Black Cabs“ seit 1948 in Coventry her, dem einstigen Zentrum der britischen Auto-Industrie. Die Muttergesellschaft Manganese Bronze wurde mitsamt ihrer Töchter im Oktober 2012 unter Insolvenzverwaltung gestellt, nachdem es mehrere hundert Autos wegen Problemen mit der Steuerung zurückrufen musste. Mit dem Deal befindet sich ein weiterer britischer Autohersteller in ausländischer Hand. Jaguar und Land Rover gehören zum indischen Tata-Konzern. Rolls-Royce und Mini sind im Besitz des Münchner BMW-Konzerns. Und die Queen, die in einem Bentley zu Staatsakten gefahren wird, sitzt in einem Auto, das von einem Werk der deutschen Volkswagen-Gruppe produziert wurde. (dpa) (mfz)