GE arbeitet am "Industrial Internet"

Der Technologiekonzern hat in den USA eine neue Anlage zur Akkuherstellung aufgebaut, in der sich nahezu jedes Bauteil tracken lässt.

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Das Konzept nennt sich "Industrial Internet" und im US-Bundesstaat New York wird es erstmals umgesetzt: Der Technikkonzern General Electric arbeitet an der vernetzten Fabrik der Zukunft, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die Produktionsanlage in Schenectady hat insgesamt 170 Millionen Dollar gekostet und stellt neuartige Natrium-Nickel-Akkus her, die unter anderem in Mobilfunkbasisstationen verbaut werden. Auf dem Gelände von über 16.000 Quadratmetern verteilen sich allein 10.000 verschiedene Sensoren.

Angebunden sind die Messfühler über ein internes Hochgeschwindigkeits-Ethernet-Netzwerk. Die Detektoren überwachen beispielsweise jede Charge des Pulvers, das das keramische Herz der Batterien bildet, die Temperatur beim Verbacken der Zellen und den Energieverbrauch der Produktionsanlagen. Selbst der örtliche Luftdruck wird aufgezeichnet. Auf der Produktionsebene können Angestellte über ein eigenes WLAN-Netz mit Tablets auf die Echtzeitdaten zugreifen.

Im vergangenen November hatte GE angekündigt, insgesamt 1,5 Milliarden Dollar in neue Entwicklungsprojekte zu stecken, um seine Fabriken effizienter zu machen und die Produktionsmaschinen zu optimieren. Gleichzeitig begann man, die hauseigene Enterprise-Software zu verbessern und über ein industrial Internet zu vernetzen.

Die Idee an sich ist zwar nicht neu, doch bei GE will man sie in einem ganz neuen Maßstab umsetzen. Die immer billiger werdende Rechentechnik samt kostengünstiger Sensorik soll dafür sorgen, dass "Big Data" die Industrieproduktion erreicht. Jeff Immelt, Chef von GE, nennt das Vorhaben eine "Revolution". Die hauseigene Wirtschaftsforschungsabteilung spricht davon, dass sich die Produktivität pro Arbeitnehmer um bis zu 1,5 Prozent im Jahr erhöhen lassen könnte.

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(bsc)