Eudev-Entwickler: Udev-Fork ein Lernprojekt

Feiundseligkeit gegenüber den Udev-Machern sei nicht der Grund für Eudev gewesen, erläuterten drei Entwickler des Udev-Forks in einem etwas konfusen Vortrag auf der FOSDEM. Überzeugende Gründe für Eudev hatten sie aber auch nicht.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Drei der Eudev-Entwickler beim FOSDEM-Vortrag.

Drei Entwickler des im November gestarteten Udev-Forks Eudev haben in ihrem Vortrag auf der FOSDEM 2013 erklärt, mit dem Projekt hätten sie vor allem etwas lernen wollen. "Hass" auf die Udev/Systemd-Entwickler sei kein Grund gewesen, wie sie mehrfach betonten. Ferner führten die Eudev-Macher an, ihr "Spielzeugprojekt" sei keineswegs ausgereift und könne Systeme gehörig durcheinander bringen, wenn Anwender so töricht seien, es schon einzusetzen.

Das sind einige Schnipsel aus einem weitgehend konfusen Vortrag, in dem die drei Entwickler die Motivation und Planungen für den Udev-Fork nicht überzeugend darlegen konnten. Als weitere Beweggründe für den Fork führten die Vortragenden beispielsweise an, Eudev solle Systeme unterstützen, bei denen das Verzeichnis /usr/ auf einer separaten Partition liegt und nicht schon vom Initramfs eingebunden wird. Solch eine Konstellation unterstützt Udev aber seit den Anfangstagen – da es einige bekannte Probleme gibt, warnte Systemd beim Start auf einer solchen Konfiguration bereits, bevor Udev in Systemd integriert wurde. In der Diskussion mit dem Publikum mussten die Eudev-Entwickler eingestehen, dass Änderungen für eine separate /usr/-Partition nicht in Udev, sondern an anderen Stellen nötig sind.

Die Eudev-Entwickler wiesen im Vortrag auf ihre Unerfahrenheit hin.

Einige kritischen Publikumsfragen und Einwürfe kamen von Greg Kroah-Hartman, Kay Sievers und Lennart Poettering; die Eudev-Entwicklern hatten die Udev-Entwickler eingeladen, ihnen Schokolade mitgebracht und sich für die Programmierung der Eudev-Basis bedankt. Aber nicht nur diese Beiträge, sondern auch viele weitere Fragen von anderen Zuhörern konnten die drei Eudev-Entwickler nicht überzeugend beantworten. Ein Video des Vortrags wurde ins Internet gestreamt. Es ist derzeit nicht abrufbar – in den Vorjahren haben die Organisatoren der FOSDEM die Videos gestreamten Vorträge in den Wochen nach der Konferenz ins Internet gestellt. (thl)