Michael Dell kauft sein Unternehmen zurück

Gemeinsam mit Finanzinvestoren übernimmt Michael Dell den von ihm gegründeten PC-Hersteller und kündigt den Abschied von der Börse an. Mit 2 Milliarden US-Dollar beteiligt sich auch Microsoft an der Übernahme.

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Der US-amerikanische PC-Hersteller Dell wird von einem Konsortium um Firmengründer Michael Dell übernommen und von der Börse verschwinden. Das teilte das Unternehmen wie erwartet am heutigen Dienstag mit und bestätigte damit die seit Tagen andauernden Gerüchte über die Zukunft des schwächelnden Konzerns. Die Übernahme hat ein Volumen von 24,4 Milliarden US-Dollar (rund 18 Milliarden Euro) und ist damit die größte im Technikbereich seit Ausbruch der Finanzkrise 2008.

Gemeinsam mit dem Finanzinvestor Silver Lake kauft Michael Dell den Konzern zurück. Weiteres Geld kommt von Investmentfonds und Microsoft, das sich mit einem Kredit von 2 Milliarden US-Dollar an der Finanzierung beteiligt. Dell-Aktionäre erhalten unter der vom Aufsichtsrat abgesegneten Übernahme dann 13,65 US-Dollar pro Aktie, das sind rund 25 Prozent über dem Stand der Aktie vor den ersten Übernahmegerüchten.

Der Abschied von der Börse bietet Michael Dell die Möglichkeit, das Unternehmen radikal und ohne Rücksicht auf die Anleger umzubauen. Im PC-Markt war der einstige Marktführer Dell von der schwachen Nachfrage zuletzt kalt erwischt worden. Gegenwärtig ist der Konzern nur noch die Nummer drei hinter Hewlett-Packard und Lenovo, während die Verkaufszahlen weiter zurück gehen.

Im Zusammenhang mit dem Dell-Umbau verfolgt den Firmenchef unterdessen ein altes Zitat: Als der Gründer des Computerbauers im Oktober 1997 gefragt wurde, welchen Ratschlag er dem gerade an die Spitze des damals äußerst angeschlagenen Apple-Konzerns zurückgekehrten Steve Jobs geben könne, meinte Michael Dell launisch: "Was ich machen würde? Ich würde das Ding zumachen und den Aktionären das Geld zurückgeben." (mho)