Samsung-UEFI-Bug: Problem keineswegs behoben

Es sind noch weitere Wege bekannt, um die Firmware mancher Samsung-Notebooks im UEFI-Modus so durcheinander zu bringen, dass sie nicht mehr starten. Vermutlich können selbst Windows-Anwendungen die Störungen verursachen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das Samsung 900X4C ist eines der betroffenen Geräte.

Es gibt außer dem Linux-Treiber "samsung-laptop" noch weitere Wege, um die Firmware mancher Samsung-Notebooks im UEFI-Modus so durcheinander zu bringen, dass sie nicht mehr starten. Darauf weist Matthew Garrett in einem kürzlich veröffentlichten Blog-Eintrag hin. Demzufolge scheine es wahrscheinlich, dass selbst reguläre Userspace-Anwendungen für Windows die Störungen hervorrufen können. Der Kernel-Entwickler empfiehlt, jegliche Betriebssysteme im BIOS-Modus zu betreiben. Dazu muss die UEFI-Firmware angewiesen werden, Betriebssysteme per CSM (Compatibility Support Module) zu booten – im UEFI-Modus installierte Betriebssysteme booten allerdings nicht per CSM.

Garrett, der an der UEFI-Unterstützung im Linux-Kernel mitarbeitet, beruft sich auf den Informationsstand, der ihm derzeit vorliege. Mit dem Hinweise auf weitere Störungswege bestätigt er indirekt den Bericht eines Lesers, der die Firmware seines Samsung-Notebooks durch Anlegen von UEFI-Boot-Einträgen so durcheinander gebracht hat, dass er das UEFI-Setup seines Samsung-Notebooks nicht mehr aufrufen konnte. Greg Kroah-Hartman, der am Samsung-Laptop-Treiber mitgearbeitet hat, hatte schon bei Bekanntwerden des Problems in einem Google+-Post klargestellt, die Problemursache könnte einzig Samsung durch ein Firmware-Update beheben.

Betroffen von der Problematik sind nach derzeitigem Kenntnisstand mindestens die Samsung-Notebooks der Serien 300E5C, 530U3C, 700Z3C, 700Z5C, 700Z7C und 900X4C. In die Linux-Versionen 3.8-rc6, 3.7.6 und 3.2.38 sind mittlerweile Änderungen eingeflossen, die den Samsung-Laptop-Treiber beim Start mit Hilfe von UEFI deaktivieren, damit er die Notebooks nicht beschädigt.

Ein Firmware-Update, das das Problem behebt, ist noch nicht absehbar.

Nach Informationen aus dem Ubuntu-Fehlerbericht, über den das Ganze bekannt wurde, ist Samsung-Entwicklern die Problematik bereits seit Wochen bekannt. Einem einige Tage alten Beitrag von Canonical- und Debian-Entwickler Steve Langasek zufolge hätten die Samsung-Entwickler kürzlich größere Fortschritte bei ihren Untersuchungen erzielt; es sei aber noch nicht absehbar, wann ein Firmware-Update erscheinen soll. (thl)