Myanmar: Angriffe auf Mail-Accounts von Journalisten

Eine ganze Reihe von Journalisten, die über Myanmar berichten, sind von Google darauf hingewiesen worden, dass es Angriffsversuche auf ihre Mailaccounts gegeben habe. Diese seien mit staatlicher Unterstützung erfolgt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 8 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Mehrere Journalisten, die über Myanmar berichten, haben von Google eine Warnung erhalten, dass ihr Mail-Account von "staatlich unterstützten Angreifern" gehackt worden sei. Das meldet die New York Times unter Berufung auf Berichte der Betroffenen. Eine Google-Sprecherin habe bestätigt, dass ihr Unternehmen derartige Warnungen verschickt, konnte aber nichts zu dem konkreten Fall in Myanmar sagen. Was genau "staatlich unterstützt" heißt, habe sie dagegen nicht erläutert.

Von den Angriffen seien mit Eleven Media und The Voice Weekly mindestens zwei führende private Nachrichtenportale des südostasiatischen Staates betroffen. Der Chef von Eleven Media habe das Geschehen dann auch als "direkten Angriff auf die Medien und einen Rückschritt für die Demokratie" bezeichnet.

Eleven Media nennt in einem Artikel weitere Einzelheiten zu den Hacking-Vorwürfen. So habe ein Mitarbeiter von The Voice Weekly lediglich eine Google-Warnung für seinen beruflichen Gmail-Account erhalten, nicht aber für seinen privaten, den er am gleichen Rechner nutze. Ein schwedischer Journalist, der sich mit Myanmar beschäftigt, habe ebenfalls von Versuchen berichtet, seinen Gmail-Account zu hacken.

Nach jahrzehntelanger scharfer Zensur hatte die Regierung Myanmars in jüngster Zeit viele Beschränkungen aufgehoben und eine gesellschaftliche Öffnung eingeleitet. (mho)