Ausschreibung für automatisches Grenzkontrollsystem eingeleitet

Die Ausschreibung für die Einführung automatischer biometriegestützter Grenzkontrollsysteme hat begonnen. An fünf deutschen Flughäfen sollen sich damit ab Ende 2014 Passagiere selbst abfertigen können.

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Von
  • Detlef Borchers

Das Bundesinnenministerium hat die Ausschreibung für die Einführung von automatischen biometriegestützten Grenzkontrollsystemen an den großen deutschen Flughäfen begonnen. Bis Ende 2014 sollen die Flughäfen Düsseldorf (DUS), Frankfurt/Main (FRA), Hamburg (HAM), München (MUC) und – wenn es ihn bis dahin geben sollte – Berlin (BER) insgesamt rund 100 automatische Abfertigungsspuren erhalten. Wie berichtet soll mit den schnell passierbaren Gates dem wachsenden internationalen Reiseverkehr Rechnung getragen werden.

Automatische biometriegestützte Grenzkontrollsysteme (Automated Border Control Systems) können in Deutschland bei der Einreise in den Schengen-Raum von allen Personen über 18 Jahren benutzt werden. Dazu müssen sie einen elektronischen Reisepass besitzen. In Deutschland werden Anfang 2015 die letzten Pässe ohne einen entsprechenden RFID-Chip im Passkörper ungültig, weshalb ab Ende 2014 automatisierte Grenzkontrollen die Lastspitzen bei der Einreise abfangen sollen. Pro Kontrollspur sollen sich 240 Reisende pro Stunde selbst abfertigen können, heißt es in den Best Practices-Guidelines (PDF-Datei) der europäischen Grenzagentur Frontex.

Nach den guten Erfahrungen mit dem EasyPass-Pilotprojekt am Frankfurter Flughafen dürfte die Essener Firma Secunet zu den Bietern gehören. Sie lieferte bereits die Grenzkontrollen auf dem Prager Flughafen. Auch L1 Identity Solutions dürfte mit ihrer Lösung "ABC Gate" mit von der Partie sein, ebenso die französische Safran Group mit ihrer Lösung namens "Parafe". Bereits im Interessenbekundungsverfahren wurde festgestellt, dass die Anbieter für zukünftige Erweiterungen offen sein müssen: "Das künftige System der automatisierten Grenzkontrolle an deutschen Flughäfen soll dem sogenannten multibiometrischen Ansatz gerecht werden, d. h. neben der Gesichtsbildbiometrie sollen die Schleusensysteme auch mit der optionalen Hard- und Software zur Durchführung der Iris- und Fingerabdruckbiometrie konfigurierbar angeboten werden."

Mit der Entwicklung der automatisierten Grenzkontrolle befasst sich auch die kommende Ausgabe 6 der c't. (mho)