System-Emulator Qemu 1.4 soll Storage- und Netzwerk-Durchsatz steigern

Die neue Version des bei der KVM- und Xen-Virtualisierung involvierten System-Emulators soll auf großen Speicherlösungen bis zu 900 Prozent mehr I/O-Operationen pro Sekunde (IOPs) erzielen können.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das jetzt erhältliche Qemu 1.4.0 enthält ein neues und noch als experimentell eingestuftes Block-Backend für den Treiber virtio-block-pci, das mit mehreren Threads arbeitet; dadurch soll es auf großen Speicherlösungen bis zu 900 Prozent mehr I/O-Operationen pro Sekunde (IOPs) erzielen, wie Qemu-Entwickler Anthony Liguori in der Ankündigung der neuen Version schreibt. Sie kann auch bei der Live-Migration mehrere Threads nutzen, was die Latenz senken und den Durchsatz steigern soll, wenn ein Gast im Betrieb von einem Wirt auf einen anderen verschoben wird. Auch beim Spiegeln von Datenträgern (Block Device Mirroring/Storage Migration) soll die neue Version bessere Performance liefern.

Der bei der Virtualisierung mit KVM und Xen involvierte, aber auch unabhängig davon nutzbare System-Emulator soll USB 2.0 und das Durchreichen von seriellen Geräten an Gäste besser unterstützten. Zudem kann Qemu 1.4.0 das emulierte Grafiktablet, über das sich Mauseingaben von Anzeigesystem in Gäste injizieren lassen, im Gast nun per USB 2.0 anbinden, was die CPU-Belastung und damit den Stromverbrauch reduzieren soll. Der Netzwerkbackend virtio-net kann nun mehrerer Queues einrichten, um die Performance zu steigern; diese Funktion wird sich zusammen mit dem Treiber virtio-net in Linux-Kernel 3.8 nutzen lassen, der in den nächsten Tagen erscheinen sollte. Einen Überblick über weitere Neuerungen von Qemu 1.4.0 liefern eine Seite im Qemu-Wiki.

Zu Qemu siehe auch:

  • Qemu im heise Softwareverzeichnis

(thl)