Rüstungsindustrie 2011: Weniger Waffen, mehr Cyberwar

Die 100 größten Rüstungskonzerne der Welt haben 2011 insgesamt 5 Prozent weniger Umsatz gemacht als im Jahr davor. Als neues Betätigungsfeld gewinnt unterdessen Cybersecurity an Bedeutung.

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Die Umsätze der 100 größten Rüstungsunternehmen der Welt lagen 2011 mit 410 Milliarden US-Dollar (rund 307 Milliarden Euro) um 5 Prozent unter denen des Vorjahres. Das hat das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) errechnet und die Sparmaßnahmen im Zuge der weltweiten Finanzkrise als Grund ausgemacht. Laut der aktualisierten Liste dominieren Unternehmen aus Nordamerika und Westeuropa weiterhin das internationale Rüstungsgeschäft. Wegen mangelnder Informationen habe man aber chinesische Unternehmen nicht aufnehmen können.

Als wichtigsten Trend hat SIPRI das verstärkte Engagement im Bereich Cyberwar, vor allem bei der Verteidigung gegen Angriffe, ausgemacht. Große Unternehmen wie Raytheon, BAE System und EADS Cassidian würden sich verstärkt dem zivilen Sektor und der Cybersecurity zuwenden, um sich dadurch weitere Einnahmequellen zu sichern. Dabei konzentrierten sie sich auf den Schutz von Daten und Netzwerken, auf Tests und Simulationen, Training und Beratung sowie den Support.

Leopard-2A4: Produkt des größten rein deutschen Rüstungskonzerns

(Bild: SIPRI)

Neben den staatlichen Sparmaßnahmen hätten regionale Konflikte und Waffensanktionen das Waffengeschäft beeinflusst, begründet SIPRI den Rückgang weiter. Die sinkenden Einnahmen hätten manche Unternehmen dazu gebracht, sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren, während andere entweder Angestellte entlassen hätten oder sich auf neue Bereiche konzentriert hätten. (mho)