Aluminium-Gehrahmen wie ein Kleidungsstück

Elektronisch gesteuerte Außenskelette erhalten Einzug in die Rehabilitation, auch für den privaten Gebrauch gibt es erste Modelle.

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Mit seinen gebeugten Knien und leicht nach vorn geneigtem Rumpf mutet das elegante schwarze Exoskelett der US-Firma Ekso Bionics richtig menschenähnlich an. Der 100.000 Dollar teure Aluminium-Gehrahmen lässt sich wie ein Kleidungsstück anziehen und mit Klettverschluss-Gurten am Körper festschnallen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe in einer aktuellen Analyse zu neuartigen Gehhllfen für Querschnittsgelähmte.

Angetrieben von einer Lithium-Ionen-Batterie in einem Rucksackkasten, bewegen auf jeder Seite des Ekso-Bionics-Geräts je zwei Servo-Motoren den Hüft- und Kniebereich. Die Füße laufen passiv mit. Das Exoskelett lässt sich auf Körpergrößen zwischen 1,50 und 1,90 Meter einstellen und ist für maximal 100 Kilogramm schwere Menschen ausgelegt. Das Modell kommt jedoch längst nicht für alle Querschnittsgelähmten infrage. Wer es nutzen will, muss etwa über genügend Kraft in den Armen verfügen, seine Bewegungen jenseits der Beine selbst koordinieren können und darf keine durch Osteoporose geschwächten Knochen haben.

Eksos Gehmaschine ist eine von vier Exoskeletten, die bereits in Reha-Zentren benutzt werden. Sie sollen Querschnittsgelähmten beim Bewegungstraining helfen. Das Bauprinzip ist bei fast allen ähnlich: Aluminium und Kunststoff ersetzen die Knochen, Motoren und Batterien die Muskeln, Kabel die Nervenstränge. Ähnlich wie Rezeptoren erkennen ausgeklügelte Sensorsysteme, wann der nächste Schritt ausgelöst werden muss und wie hoch die Treppen sind.

Was die Gehmaschinen den Gelähmten ermöglichen, unterscheidet sich jedoch erheblich. Eksos Gerät kann bisher nur auf ebener Erde laufen und das auch nur mit ständiger Hilfe eines Technikers. Dafür lässt es sich an die Körpergröße anpassen und ist leichter anzuziehen. Mit dem "ReWalk" von Argo Medical Technologies aus Israel lassen sich Treppen erklimmen, die Schritte löst der Patient selbst mit einer Fernbedienung am Handgelenk aus.

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(bsc)