Opera entlässt mehr als 90 Mitarbeiter

Mehr als 90 Entwickler auch aus der Abteilung, die die bisherigen Herzstücke des Browsers Opera entwickelte, verlassen Opera. Vor einigen Tagen hatte Opera angekündigt, von nun an Webkit als Rendering Engine zu unterstützen.

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Von
  • Ragni Zlotos

Über 90 fest angestellte Entwickler werden vom norwegischen Softwarehersteller Opera entlassen. Was sich als Umstrukturierung bereits im vierten Quartalsbericht 2012 (PDF) abzeichnete, wird nun von Operas Personalchefin Tove Selnes gegenüber dem norwegischen Fachmagazin digi.no bestätigt. Demnach seien Übereinkünfte mit allen nun entlassenen Mitarbeitern getroffen worden, viele haben eine Abfindung akzeptiert. Offiziellen Zahlen zufolge wird die Zahl der Mitarbeiter von 931 auf 840 reduziert, viele davon stammen aus der Abteilung "Core Technology", die mit dem Wechsel vom bei Opera entwickelten HTML Rendering Engine Presto auf Webkit aufgelöst wird.

"Unser Übergang zu Webkit und dass wir nun zu einem solchen Projekt beitragen, ermöglicht es Opera, mehr Menschen denn je in der Entwicklung der Produkte einzusetzen", meinte Tove Selnes. Opera-Chef Lars Boilesen sagte, die Verschlankung im Bereich der Entwickler bereite entgegen der Gerüchte keinen Verkauf von Opera vor. "Wir haben ja Skyfire gekauft. Wenn wir uns gewünscht hätten, zu kürzen, hätten wir nicht so eine große Firma gekauft. Wir haben absolut keine Pläne, Opera zu verkaufen."

Mit der Umstellung zu Webkit und der JavaScript-Engine V8 wolle man sich auf die mobile Browsernutzung konzentrieren, betonte Boilesen. Und da gebe es eben nur zwei Plattformen: Android und iOS, beide mit Webkit. "Wir glauben, dass wir viel innovativer mit einem nativen look&feel sein können", sagte der Opera-Chef. Mit der bisherigen Strategie habe Opera erhebliche Kompatibilitätsprobleme erlebt.

Nach der Entlassung der 90 Angestellten hat Opera laut dem letzten Quartalsbericht noch 840 Mitarbeiter. Laut digi.no will Boilesen das aber innerhalb dieses Jahres noch ändern: Der Mitarbeiterstab solle "größer als bisher" werden. "Es kommt ein neues Desktop-Produkt noch im Laufe des zweiten Quartals 2013", kündigte Boilesen an. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona in einigen Tagen will Opera seinen neuen mobilen Browser Opera Ice präsentieren. (rzl)