BMW 1er, Ford Focus und neue Mercedes A-Klasse im Vergleich

Basis-Bewegung

BMW und Mercedes erheben für sich den Anspruch, Premium-Autos zu bauen, was sie sich auch gut bezahlen lassen. Ein Vergleich mit einem günstigen Ford Focus sollte zeigen, ob 1er und A-Klasse ihren Aufpreis wert sind

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Die neue Mercedes A-Klasse, der Ford Focus und der BMW 1er (von links) 43 Bilder
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Haar, 19. Februar 2013 – In der stark umkämpften Kompaktklasse herrscht ein reger Wechsel: Der Ford Focus ist in Deutschland seit knapp zwei Jahren auf dem Markt, in unserem Vergleich jedoch das älteste Modell. Der BMW 1er ist nur etwas jünger, die Mercedes A-Klasse noch recht frisch. Die beiden jüngeren Kandidaten erheben einen Premium-Anspruch, der Ford kommt eher aus dem bürgerlichen Lager. Eine Ausfahrt sollte zeigen, ob dies zu nennenswerten Nachteilen im Alltag führt.

Turbos auf dem Vormarsch

Downsizing-Motoren geben in dieser Klasse längst den Ton an. Die meisten setzen dabei auf Turbolader, unsere drei Kandidaten machen da keine Ausnahme. Am interessantesten ist das Konzept des Ford-EcoBoost-Motors, denn es handelt sich um einen Einliter-Dreizylinder mit 125 PS. Konventioneller sind die Vierzylindermotoren von BMW und Mercedes. Im 116i arbeitet seit dem letzten Generationswechsel ein 1,6-Liter-Turbo, genau wie im neuen A 180. Am meisten Leistung hat der BMW mit seinen 136 PS, während der Ford (125) und die A-Klasse (122 PS) praktisch gleichauf liegen.

Wie aufgrund der höheren Leistung zu erwarten, fährt der 1er mit einer Standard-Sprintzeit von 8,5 Sekunden vorneweg. Der Kompakte mit dem Stern fällt mit 9,2 Sekunden etwas ab, aber besonders groß ist die Distanz zum Focus, der gleich 11,3 Sekunden benötigt. Diese Differenz ist erstaunlich, denn der subjektive Eindruck ist ein anderer: Der Ford bietet eindeutig am meisten Fahrspaß, mit deutlichem Abstand gefolgt vom BMW und dem vergleichsweise temperamentlos wirkendem Mercedes als Schlusslicht. Am überlegenen Drehmoment kann die Fahrfreude im Focus nicht liegen, denn auch hier liegt der Ford hinten. Er bietet 170 Nm, die A-Klasse hat 200 Nm, und der BMW führt mit 220 Nm. Das Fahrgefühl im Focus ist deshalb so überzeugend, weil das Auto so urplötzlich loslegt: Bei rund 1800/min erlebt man einen überraschenden Schub. Dagegen entwickelt sich die Kraft bei den Konkurrenten gleichmäßiger, was harmonischer wirkt, aber auch weniger Fahrspaß bringt. Auch der sportlich wirkende, etwas raue Dreizylinder-Sound des EcoBoost-Motors gefällt. Allerdings ist der Ford schon bei Tempo 140 im Vergleich laut, während Mercedes und BMW sich akustisch mehr zurückhalten.

Sparsam, wenn man will

Alle drei Motoren sind Direkteinspritzer mit serienmäßiger Start-Stopp-Automatik – gute Voraussetzungen für einen niedrigen Verbrauch. Wenn es nach dem Datenblatt geht, liegen der BMW und der Mercedes mit 5,5 Liter auf 100 Kilometer auf dem gleichen Niveau. Der kleine Hubraum des Ford zahlt sich an der Tanksäule aus: Mit 5,0 Liter ist er so sparsam, wie es früher nur Diesel waren. In der Praxis liegen die Verbräuche wie üblich höher. Im Alltag lagen alle bei rund acht Litern, alle drei hatten dabei natürlich Spielraum nach oben und unten.