CeBIT 2013: Linux und Open Source

Trotz Bündelung der Aussteller im Open Source Park in Halle 6 muss man auf der CeBIT weite Wege zurücklegen, will man sich ein umfassendes Bild über die Neuerungen im Bereich Open Source und Linux verschaffen.

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Heise open auf der CeBIT

Der Samstag Nachmittag (9.3.) steht am Heise-Stand F18 in Halle 5 ganz im Zeichen von Linux und Open Source:

15:00 – Kernel-Log-Autor Thorsten Leemhuis berichtet über aktuelle Entwicklungen beim Linux-Kernel.

15:45 – Mirko Dölle präsentiert die c't-Projekt c't Bankix und c't Surfix für sicheres Onlines-Banking und sicheren Internetzugang.

16:30 – Thorsten Leemhuis erklärt die Funktionsweise von und Probleme rund um UEFI Secure Boot.

In der Open Source Area hat die Messegesellschaft wie schon in den Vorjahren freie Projekte und viele Anbieter aus dem Bereich Linux und Open Source an einem Ort zusammengeführt. Auf der CeBIT 2013, die vom 5. bis zum 9. März 2013 auf dem Messegelände in Hannover stattfindet, ist es der nordwestliche Bereich der Halle 6. Für einen umfassenden Überblick genügt der Besuch dieser einen Halle allerdings nicht, Linux und Open Source sind auch an etlichen Ständen in anderen Hallen das bestimmende Thema – Laufschuhe sind beim Messebesuch also von Vorteil.

Die Open Source Area besteht wie in den Vorjahren aus drei Bereichen: Dem Open Source Park mit Anbietern aus dem Linux- und Open-Source-Umfeld, der Project Lounge, in der sich freie Projekte vorstellen, und dem Forum mit einem großen Vortragsangebot.

Die Bremer Software-Schmiede Univention ist auch in diesem Jahr mit einem Gemeinschaftsstand und mehreren Partnern Gast im Open Source Park. Besucher können an Stand E16 die aktuelle Version 3.1 des Univention Corporate Server (UCS) ausprobieren, die erst Mitte Dezember 2012 vorgestellt wurde. Zwei der wichtigsten Neuerungen waren die Integration von Samba 4, die die Göttinger SerNet Service Network am Nachbarstand E15 zeigt, und die Einführung von Apps zur Erweiterung des Funktionsumfangs. Einige dieser Apps werden von Partnerfirmen ebenfalls am Univention-Stand präsentiert, so zeigt zum Beispiel Zarafa die aktuelle Version seiner Groupware-Lösung, OwnCloud führt seine Cloud-Lösung zur Synchronisation und zum Austausch von Daten vor. Zudem sind noch die Chemnitzer c.a.p.e. IT mit ihrer ITIL-konformen IT-Service-Management-Lösung Kixbox vertreten, Digitec führt unter anderem das Kundenmanagement-System SugarCRM vor, Linbit zeigt eine DRBD-basierte Hochverfügbarkeitslösung und Decoit aus Bremen stellt die Asterisk-App für Univention Corporate Server vor. Ein weiterer Partner am Univention-Stand ist das LibreOffice-Projekt.

Auch die Dokumentenmanagement-Lösung Agorum Core gibt es als App für den Univention Corporate Server, Agorum zeigt seine Software am Stand F16 (210) im Open Source Park. Alfresco ist ebenfalls im Open Source Park vertreten, das Unternehmen zeigt an Stand F16 (220) die aktuelle Version seines Enterprise Content Management Systems. Bei Metaways am Stand F16 (223) gibt es die Groupware Tine 2.0 zu sehen. Mit Opsview (211) und Netways (330) sind außerdem zwei Cloud- und Server-Monitoring-Spezialisten am Stand F16 im Open Source Park vertreten.

Canonical ist der einzige Linux-Distributor, der im Open Source Park ausstellt, am Stand F16 (030). Red Hat findet man einige Meter entfernt am Stand G32 bei e-Spirit, Suse ist bei SAP in Halle 4 am Stand C04 untergekommen. Abseits der Halle 6 findet man Linux außerdem in Halle 9 am Stand D29 bei der FH Kaiserslautern, wo das Live-Linux Knoppix und der auf Knoppix basierende Adriane Audio Desktop für blinde Computeranwender gezeigt werden.

Auch in Halle 2, in der der Open Source Park im letzten Jahr untergebracht war, findet man an vielen Ständen Linux-Lösungen: Etwa am Stand A40 bei Igel, wo die aktuellen Thin Clients mit Linux vorgestellt werden. Bei Synology am Stand E47 werden NAS-Lösungen gezeigt, die mit Linux-Firmware arbeiten und vom Anwender erweitert werden können. QNAP zeigt am Stand E60 ebenfalls verschiedene NAS-Boxen auf Linux-Basis, die erweiterbar sind.

Auch das Linux Professional Institue (LPI) hat seine Zelte nicht im Open Source Park, sondern in Halle 9 am Stand F46 aufgeschlagen. Dort bekommt man Informationen zu den verschiedenen Zertifizierungen, die das LPI weltweit anbietet, etwa das erst Mitte 2012 eingeführte Linux Essentials Programm, über die traditionellen LPI-Zertifikate LPIC-1 bis LPIC-3, aber auch über die Prüfungen zum Univention Certified Professional und Zarafa Certified Engineer.

Das LPI bietet zudem an, während der CeBIT an der unmittelbar am Messegelände gelegenen Multi-Media Berufsbildende Schule Hannover (MMBBS) Prüfungen abzunehmen, und zwar für die Zertifikate LPIC-1 (Module 101 und 102) und LPIC-2 (Module 201 und 202) jeweils auf Deutsch oder Englisch sowie LPIC-3 (Module 301 bis 304), Univention Certified Professional und Linux Essentials nur auf Englisch. Für die Prüfungen gelten ermäßigte Messepreise, so beträgt die Teilnahmegebühr bei den Modulen 101 und 102 jeweils 90 Euro, die Linux-Essentials-Prüfung kostet mit 50 Euro nur gut die Hälfte. Am Mittwoch dem 6.3. und am Donnerstag gibt es jeweils zwei Prüfungstermine, um 14 und um 17 Uhr, am Samstag nur einen Termin um 15 Uhr. Eine Voranmeldung über die LPI-Homepage ist empfehlenswert, da die Teilnehmerzahlen begrenzt sind, zudem muss jeder Teilnehmer vor der Prüfung eine LPI-ID online beantragt haben.

Die Medialinx AG, Nachfolger der Linux New Media AG, bietet im Open Source Forum am Stand F02 in Halle 6 während aller Messetage ein umfangreiches Vortragsprogramm rund um Linux und Open Source an. Feste Bestandteile sind die Vorträge von Jon "Maddog" Hall, der jeden Tag ab 10:45 Uhr ein Thema aus dem Bereich Computer und Open Source aufgreift, und Klaus Knoppers Präsentation seiner Live-Linux-Distribution Knoppix um 12:15 Uhr. Außerdem gibt es täglich am späten Nachmittag einen Vortrag aus der Academy-Reihe, etwa zu den Skriptsprachen Python und Bash. Weitere Vortragsthemen sind Samba 4, Datacenter-Virtualisierung mit OpenNebula, OwnCloud, NoSQL-Datenbanken und Linux im High Performance Computing. Das genaue Vortragsprogramm und auch die Liste der freien Projekte, die in der Project Lounge vertreten sind, standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Im heise CeBIT Forum sind Linux und Open Source das Hauptthema des Samstag Nachmittags: Kernel-Log-Autor Thorsten Leemhuis gibt einen Einblick in die aktuelle Entwicklung des Linux-Kernels und thematisiert UEFI Secure Boot. Mirko Dölle zeigt, wie Sie mit den von Ubuntu abgeleiteten Live-Linux-Distributionen c't Surfix und c't Bankix sicher im Internet surfen und ihre Bankgeschäfte erledigen. (mid)

(mid)