„Mr. Devil“ – Karsten Hartmann – ist wieder an Bord

Er ist wieder da, Karsten Hartmann. Der Devil-Gründer steigt zum erneuten Mal bei dem Distributor ein. Als Mitglied der Geschäftsleitung. Und als Mann, der Schaden abwenden und Dinge optimieren soll. Heise resale sprach mit Karsten Hartmann über seine Rückkehr.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Robert Höwelkröger

„Devil kann meine Unterstützung gut gebrauchen“, Karsten Hartmann, designiertes Mitglied der Geschäftsführung Devil.

(Bild: Devil AG)

Na also, es stimmt doch: Alte Liebe rostet nicht! Oder steht mal wieder eine Rettungsaktion an? So wie im November 2009, als „Mr. Devil“ selbstbewusst feststellte: „Ich musste eingreifen und Devil retten“.

Nun, ganz so schlimm steht es 2013 um Devil wahrlich nicht. Da sind weder Altlasten wie 2006, als Tulip Computers Devil übernahm oder durch dessen Nachfolger Nedfield Gruppe, die 2009 in Insolvenz ging, noch sonstige Auffälligkeiten aus dem Weg zu räumen. Trotzdem, so ein klein wenig tritt Karsten Hartmann doch wieder zur Rettungsaktion an. Denn, wie er im Gespräch mit heise resale begründet: „Durch den Fokus-Bericht über Umsatzsteuerkarussells bei einigen Firmen ist Devil übel mitgespielt worden.“ Und damit „dieser Schaden“ keine größeren Folgen hat, wirft sich der 44jährige in die Schlacht; ab 1. März als Mitglied der Geschäftsleitung, „direkt unter Axel Grotjahn angesiedelt“. Schließlich hätten er und wohl auch Devil CEO Grotjahn erkannt, dass „bei Devil Bedarf an gutem Management vorhanden ist und dem Unternehmen Unterstützung ganz gut“ tun würde.

„Bin gespannt, was verbesserungswürdig ist“

Deshalb freue sich Grotjahn, „dass wir mit Karsten Hartmann einen kompetenten Strategen für das operative Geschäft hinzugewinnen konnten“. Und weiter teilt er mit: „Seine Erfahrungen in Einkauf, Vertrieb und Marketing sowie seine Führungsqualitäten werden frischen Wind in die Teams bringen und werden uns angesichts der aktuellen Herausforderungen im Distributionsgeschäft nachhaltig unterstützen.“ Hartmann darauf angesprochen, bestätigt die Multifunktion in den Bereichen Einkauf, Verkauf und Marketing. Denn, wie er sagt, könne er mit vielen guten Ideen Devil unterstützen. „Und helfen, Dinge zu optimieren, die für das weitere Geschäft wichtig sind.“ Für Details allerdings sei es jetzt noch zu früh. „Ich werde mir ab 1. März alles sehr genau ansehen und bin gespannt, wo es bei Devil Dinge zu entdecken gibt, die verbesserungswürdig sind“.

Mal ging er – mal kam er wieder

Für Vorstandschef Grotjahn steht auf jeden Fall fest, dass man Hand in Hand arbeite. Das dürfte nicht schwer fallen, hatten doch beide 1994 Devil aufgebaut. Nach den Aufbau- und Erfolgsjahren, Devil setzt in den besten Jahren mehr als 300 Millionen Euro um, gab es ab 2006 gewaltige Turbulenzen um den Grossisten. Nachdem Hartmann seinen Anteil an Devil mehrheitlich an die holländische Tulip Computers, der späteren Nedfield Gruppe verkaufte, kam viel Unruhe in das Unternehmen. Hartmann engagierte sich allerdings sehr stark dafür, dass Devil wieder von Nedfield zurück geholt werden konnte. Dies war 2009 der Fall, als das holländische Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Hartmann unterstützte daraufhin die Übernahme der Devil durch das Management. Zusätzlich war kurzzeitig eine Private Equity Gruppe mit an Bord. So war er zwischenzeitlich Aufsichtsratsvorsitzender bei Devil, zog sich später aber wieder daraus zurück. Und, wie er damals heise resale sagte, wolle er nicht nur privatisieren sondern sich auch anderen Unternehmungen widmen.

Mitarbeiter freuen sich – Branche ist gespannt

„Das ist richtig. Ich habe mich bei verschiedenen Unternehmungen eingebracht. Aber Devil ist spannend. Und da kann ich sehr viele Impulse geben.“ Bei dem Distributor wiederum beschreibt man seine vorrangigen Ziele mit „der effektiven Nutzung betrieblicher Ressourcen, die stetige Konsolidierung und Weiterentwicklung des Sortiments anhand differenzierter Kundengruppen sowie die nachhaltige Positionierung des Distributionsgeschäfts“. Auf jeden Fall würden sich die Mitarbeiter, die Hartmann noch aus früheren Jahren kennen, auf die erneute Zusammenarbeit freuen. Und die Branche ist sicherlich gespannt, was sich nun in Braunschweig so tun wird. Denn eines ist sicher: Der Distri-Haudegen Karsten Hartmann sorgte in der Vergangenheit immer für Schlagzeilen. (roh)