FDP: Kaufen keine Twitter-Follower

Mehrere Online-Medien hatten über einen sprunghaften Anstieg der Follower für das Twitterkonto @fdp_de berichtet. Möglicherweise steckt zum Teil ein politischer Konkurrent hinter der Aktion.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 74 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die FDP hat den Verdacht zurückgewiesen, sich Twitter-Follower zu kaufen. "Ich kann definitiv erklären, dass wir weder Twitter- noch Facebook-Accounts kaufen", erklärte Parteisprecher Peter Blechschmidt am Freitag in Berlin. Mehrere Online-Medien hatten über einen sprunghaften Anstieg der Follower für das Twitterkonto @fdp_de berichtet. Möglicherweise steckt zum Teil ein politischer Konkurrent hinter der Aktion.

Die FDP selbst hat für ihre rund 30.000 neuen Twitter-Freunde keine Erklärung. Die Partei bat inzwischen Twitter, verdächtige Follower zu löschen. Zudem forderten die Liberalen die Seite "fandealer.de", über die Follower für die FDP gekauft worden sein sollen, auf, dem Missbrauch einen Riegel vorzuschieben.

Fandealer erklärte, die FDP habe zu keinem Zeitpunkt den Kauf von Twitter-Followern in Auftrag gegeben. Eine Überprüfung des Kampagnen-Urhebers und dessen Benutzerkontos habe ergeben, dass der Fankauf für die Twitter-Seite der FDP von einem politischen Mitbewerber lanciert worden sei. "Das entsprechende Benutzerkonto wurde zweifelsfrei mit einer E-Mail Adresse einer anderen deutschen Partei eingerichtet", so die Firma.

Um welche Partei es sich handelt, wollte Fandealer nicht preisgeben. "Wir möchten um Verständnis bitten, dass wir zur Identität des tatsächlichen Kampagnenurhebers und dessen innerparteiliche Funktion aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskünfte erteilen werden." Über das eigene Portal seien aber auch nur 922 der über 30.000 neuen Follower der FDP vermittelt worden.

Zuvor hatte Blechschmidt Süddeutsche.de gesagt, er habe für den Zuwachs keine Erklärung, über die Herkunft könne seine Partei nur spekulieren. Möglicherweise stammten die neuen Follower aus dem Ausland. Die Abkürzung "fdp" werde auf Twitter im portugiesischen Sprachraum häufig für das Schimpfwort "filho da puta" (dt.: Hurensohn) verwendet.

Immer wieder gibt es Gerüchte, dass einige Politiker ihre Fanzahlen künstlich aufbauschen. Auch die CDU und der US-amerikanische Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney sahen sich damit konfrontiert. (mit Material der dpa) / (anw)