MWC

Netzbetreiber freuen sich auf Firefox OS

Mozilla hat am Vorabend des Mobile World Congress sein auf Web-Standards aufbauendes Smartphone-Betriebssystem vorgestellt. Der Open-Source-Titan hat viele starke Freunde mit nach Barcelona gebracht.

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Die Gästeliste liest sich wie das Who-is-Who der Branche: Von Alcatels Marketingvorstand bis zum CEO der Gerätesparte von ZTE waren zahlreiche Industriegrößen am Yachthafen von Barcelona zusammengekommen, um eine Open-Source-Software zu unterstützen: Mozilla zeigt auf dem Mobile World Congress sein Smartphone-Betriebssystem Firefox OS – und alle sind gekommen.

René Obermann und Kollegen freuen sich über Firefox OS.

(Bild: heise online)

Mit René Obermann (Telekom) und Cesar Alierta (Telefonica) stehen zwei der größten europäischen Netzbetreiber hinter dem neuen Smartphone-Betriebssystem, das vollständig auf HTML5 aufbaut. Mit Sprint ist ein US-Carrier ebenso an Bord wie Telecom Italia, Portugal Telecom und Telenor aus Norwegen. Lateinamerikas größter Netzbetreiber America Movil und China Unicom komplettieren die eindrucksvolle Riege der insgesamt 18 Unterstützer.

Mozilla-CEO Gary Kovacz fasste zusammen, was Firefox OS für diese Netzriesen so interessant macht: Dem von Android und iOS kontrollierte Smartphonemarkt kann ein bisschen mehr Wettbewerb bei Betriebssystemen und App-Stores nur gut tun. "Das ist ein kaputtes Modell, dass geändert werden muss", beschreibt Kovacz das Duopol aus Apple und Google. "Wir wollen das Spiel öffnen". Für die Netzbetreiber heißt das auch, ein einfach auf eigene Bedürfnisse anpassbares System.

"Ich wünsche dem Mozilla-Team von ganzem Herzen Erfolg", sagte René Obermann dazu. Auch die Deutsche Telekom kann von mehr Wettbewerb und offeneren Plattformen profitieren, weshalb der CEO am Sonntagabend zusammen mit seinen zahlreichen Kollegen aus der Netzbetreiberbranche Flagge zeigte. Die Telekom will im Sommer in Polen mit dem Alcatel One Touch Fire das erste Firefox-Smartphone in Europa auf den Markt bringen.

Mozilla schickt ein offenes Betriebssystem ins Rennen, das im Wesentlichen auf Web-Standards setzt. "Wir glauben, dass im Zentrum des ganzen Mobiluniversums das Netz stehen sollte", erklärte Kovacz. Anwendungen werden in HTML5 programmiert und laufen direkt auf Systemebene. Von Seiten der Hardwarehersteller haben Alcatel, ZTE, Huawei und LG ihre Unterstützung und erste Geräte zugesagt. ZTE stellt sein Firefox-Smartphone am Montag vor. (vbr)