"Six-Strikes": US-Warnhinweissystem gegen Copyright-Verletzer eingeführt

In den USA hat die Einführung des sechsstufigen Warnhinweissystems für angebliche Copyright-Sünder begonnen. Wie genau die einzelnen Provider es nun umsetzen wollen, zeigen lediglich geleakte Dokumente.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

In den USA haben die Provider mit der Einführung eines mehrstufigen Warnhinweissystems für Urheberrechtsverletzungen im Internet begonnen. Das teilte die Leiterin des Center for Copyright Information (CCI) mit, das für das "Copyright Alert System" (aka "Six Strikes") zuständig ist. Demnach wird nun damit begonnen, Hinweise auf mutmaßliche Urheberrechtsverletzer an die teilnehmenden Provider zu versenden. Die weisen dann ihrerseits in einem mehrstufigen Verfahren mit ansteigender Intensität die Internetnutzer auf die Rechtsverletzung hin.

Wie genau die fünf teilnehmenden Internet-Provider AT&T, Cablevision, Comcast, Time Warner Cable und Verizon das sechsstufige System der Warnungen ausgestalten, bleibt ihnen überlassen. Torrentfreak hatte bereits Dokumente veröffentlicht, denen zufolge etwa AT&T auffällig gewordenen Nutzern den Zugang zu bestimmten Seiten sperren will. Verizon wiederum wolle die Internetgeschwindigkeit drosseln, während Time Warner Cable mutmaßliche Urheberrechtsverletzter zu einer eigens eingerichteten Seite umleiten wolle. Comcast kündigt auf seiner Homepage gegenwärtig Erläuterungen zur Umsetzung an.

Auf seiner Homepage weist das CCI darauf hin, dass Personen, die sich zu Unrecht beschuldigt fühlen, die Entscheidung prüfen lassen können. Das gilt jedoch nicht für die Warnhinweise zu Beginn des Prozesses, sondern erst für die "korrigierenden Maßnahmen", die die Provider zu einem späteren Zeitpunkt einleiten können. Diese Formen der Zugangsbeschränkung veranlassen die Provider, wenn sie die Nutzer mehrmals auf das vermutete Fehlverhalten hingewiesen haben.

Das nun eingeführte Warnhinweissystem sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr eingeführt werden. Aus verschiedenen Gründen, unter anderem auch wegen Hurrikan Sandy, musste das aber mehrmals verschoben werden. (mho)