Berliner Staatsbibliothek digitalisiert DDR-Tageszeitungen

Seit Mitte Februar sind alle Jahrgänge des "Neuen Deutschland" vom 23. April 1946 bis zum 03. Oktober 1990 fertig digitalisiert und stehen für den Leser bereit. Die "Berliner Zeitung" ist etwa zur Hälfte fertig, demnächst folgt die "Neue Zeit".

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Von
  • Ulrike Heitmüller

Die Berliner Staatsbibliothek digitalisiert drei DDR-Tageszeitungen und erschließt sie im Volltext. Seit Mitte Februar sind alle Jahrgänge des Neuen Deutschland vom 23. April 1946 bis zum 03. Oktober 1990 fertig digitalisiert und stehen für den Leser bereit. Die Berliner Zeitung ist etwa zur Hälfte fertig, demnächst folgt die Neue Zeit. Auf sie zugreifen können über das Internet alle, die einen Bibliotheksausweis oder eine OpenID-Account (VDB) haben, die man sich kostenlos auf xlogon zulegen kann.

Am 14. August 1961 gab es nur ein Thema: Die "Grenzsicherung"

(Bild: Screenshot)

Die Zeitungen werden als Faksimile von Seiten und Artikeln dargestellt und können als PDF heruntergeladen werden. Gleichzeitig existieren sie als automatisch erschlossener Text. Seit Juni 2009 wurden 400.000 Zeitungsseiten einzeln eingescannt. Sie waren in Büchern gebunden und wurden wieder herausgetrennt, um optische Krümmungen im Scan zu vermeiden. Fehlende oder beschädigte Seiten wurden aus anderen Bibliotheken oder den Verlagen ergänzt. Gut erhaltene Seiten wurden mit Durchlaufscannern, fragile und beschädigte Seiten mit Aufsichtscannern abgelichtet.

Diese Scans hat das Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (Fraunhofer IAIS) bearbeitet. Hier wurden die Artikel segmentiert (Optical Layout Recogniton, OLR) und einer optischen Zeichenerkennung (Optical Character Recognition, OCR) unterzogen, die so gewonnenen Volltext- und Metadaten nachbearbeitet.

Der Fall der Berliner Mauer ging dagegen etwas unter.

(Bild: Screenshot)

Die Staatsbibliothek zu Berlin baut seit 2009 ein Zeitungsinformationssystem ZEFYS auf, es enthält derzeit mehr als 81.000 Ausgaben von 86 historischen Zeitungen aus Deutschland und deutschen Zeitungen aus dem Ausland. In ZEFYS wurde eine Präsentationsoberfläche konzipiert und erstellt, möglich sind Volltext- und Kalenderblattsuche. Außerdem hat das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam eine wissenschaftliche Forschungsumgebung mit Einführungs- und Hintergrundtexten zum Pressesystem der DDR bereit gestellt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt. (anw)