Deutsche Telekom stemmt sich gegen Marktflaute

Hohe Ausgaben in den USA und Deutschland belasteten das Ergebnis der Telekom im vergangenen Geschäftsjahr.

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Von
  • dpa

Die Deutsche Telekom hat 2012 trotz der Flaute in den gesättigten Märkten Europas den Umsatz bei 58,17 Milliarden Euro fast gehalten; das sind 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Hohe Ausgaben in den USA und Deutschland belasteten das Ergebnis, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) und Sonderposten fiel um knapp 4 Prozent auf 17,98 Milliarden Euro. Insgesamt betrug der Konzernverlust 5,3 Milliarden Euro für das Gesamtjahr; der Fehlbetrag geht laut Telekom "praktisch ausschließlich auf die seit dem dritten Quartal 2012 bekannte Wertminderung in den USA von netto 7,4 Milliarden Euro zurück".

Im vierten Quartal hat die Telekom einen Gewinn von 793 Millionen Euro erwirtschaftet, unter anderem durch einen Sondererlös von 900 Millionen Euro aus dem Verkauf US-amerikanischer Sendetürme. Im Vorjahresquartal stand hier ein Fehlbetrag von 1,34 Milliarden Euro. Der Umsatz sank im Quartal um ein gutes Prozent auf 14,7 Milliarden Euro.

Die Zahl der Festnetzanschlüsse ist gegenüber dem Vorjahr um eine Million auf 22,3 Millionen zurückgegangen. Dem gegenüber stieg die Zahl der Breitbandanschlüsse um 162.000 auf 12,4 Millionen. Die Telekom zählt nun 36,5 Millionen Mobilfunkkunden, 1,2 Millionen mehr als vor einem Jahr.

"Der Milliarden-Fehlbetrag ist nicht das, was er im Namen trägt: Uns fehlen keine Mittel, um die Entwicklung des Konzerns voranzutreiben", sagte Konzernchef René Obermann. "Wir wollen ja, wie im Dezember gesagt, die Investitionen in die Zukunft noch einmal massiv ausweiten: auf nahezu 30 Milliarden Euro für die Jahre 2013 bis 2015."

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Telekom wie schon im Dezember ein EBITDA bei etwa 17,4 Milliarden Euro. Falls T-Mobile USA MetroPCS übernehmen kann, würde dieses Ergebnis bei etwa 18,4 Milliarden Euro liegen. (anw)