TFTs am Mikrocontroller: Ganz einfach mit EVE

Um kompliziert anzusteuernde Farb-TFTs machen µC-Entwickler gern einen großen Bogen. Dank FTDIs neuem EVE-Chip (Embedded Video Engine) ist der Anschluss eines grafischen Touchscreen-TFTs so einfach wie die Steuerung eines zweizeiligen LCDs.

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Von
  • Carsten Meyer

Um kompliziert anzusteuernde Farb-TFTs machen µC-Entwickler gern einen großen Bogen: Man muss sich ja nicht nur um das kritische Timing kümmern, sondern auch um die Grafikroutinen, die Font-Aufbereitung und den Frame-Buffer. Und das Schreiben einer Bibliothek für Buttons, Slider und Bilder ist auch nicht jedermanns Sache.

All das nimmt einem jetzt ein nur drei Euro teurer Chip ab, den FTDI (sonst eher bekannt für die USB-Interface-Bausteine) zur embedded world in Nürnberg präsentierte. Die Embedded Video Engine (kurz EVE) FT800 macht den Anschluss eines grafischen TFTs mit QVGA- oder WQVGA-Auflösung und Touchpanel so einfach wie die Steuerung eines zweizeiligen LCDs, behauptet FTDI. In der Tat reicht eine I2C- oder SPI-Schnittstelle zum Mikrocontroller. Der muss auch keine Pixel selbst malen, sondern übergibt dem FT800 lediglich eine Liste mit den darzustellenden Objekten – also beispielsweise den Koordinaten und Abmessungen eines zu malenden Buttons. Enthalten ist auch ein Audio-Ausgang, der auch aufgenommene Samples abspielen kann.

Mit Hilfe eines FT800 kann sogar ein einfacher Arduino fiese Schweinchen foppen. Rechts oben das eingeblendete Uhren-Widget.

Der FT800 benötigt keinerlei externe Speicher für einen Framebuffer und nur sehr wenig zusätzliche Bauteile, da das Rendering objektorientiert geschieht. In die 8 kByte große Display-Liste passen bis zu 2000 Objekte. Einige "Widgets" wie eine analoge Uhr oder ein Kalender sind bereits vordefiniert. Der eingebaute Touchscreen-Controller erlaubt den Anschluss von resistiven 4-Wire-Panels. Das eigene GUI-Design kann man sich übrigens mit dem bekannten Programm VisualTFT von MikroElektronika erleichtern, das um passende Libraries ergänzt wurde.

Der FT800 soll ab Juni lieferbar sein, momentan sind nur Samples verfügbar. Für größere Stückzahlen peilt FTDI einen Preis von unter 2 US-$ an. (cm)