Angetestet: Netzwerkfähiger Bilderrahmen von Knipsy

Um die digitalen Bilderrahmen ist es ruhig geworden. Da freut es, wenn ein kleiner Anbieter mal wieder frischen Wind in die Szene bring. Der Knipsy K1 vereint viele interessante Ansätze.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps
Inhaltsverzeichnis

Der Knipsy K1 lässt sich wahlweise per Touch oder IR-Fernsteuereung bedienen.

Der große Hype um digitale Bilderrahmen ist längst wieder verebbt. Selbst im Weihnachtsgeschäft spielten die Kleindisplays nur noch eine Nebenrolle; Smartphones und Tablet-PCs haben ihnen den Rang abgelaufen. So wundert es wenig, dass es auch kaum Neuerscheinungen gibt. Nun hat die Knipsy Media GmbH mit ihrem gleichnamigen Produkt "Knipsy K1" einen Vorstoß gewagt und einen konsequent netzwerktauglichen Bilderrahmen vorgestellt. Wir hatten die Gelegenheit, ihn für einen Kurztest unter die Lupe zu nehmen.

Mit seinem gediegenen Echtholzrahmen kommt Knipsy rein äußerlich eher konservativ daher. Das eingebaute LC-Touchdisplay im 4:3-Format besitzt eine Diagonale von 24,2 Zentimetern (10 Zoll) und eine Auflösung von 1024 × 768 Bildpunkten entsprechend einer Pixeldichte von 132 dpi. Das reicht für einen normalen Betrachtungsabstand (<30 cm) vollkommen aus. Laut Anbieter soll die maximale Leuchtdichte 400 cd/m² betragen, gemessen haben wir 320 cd/m² und einen Schwarzwert von 0,35 cd/m². Zusammen ergibt sich daraus ein Kontrast von 915:1. Alles in allem bietet der Kleinbildschirm eine kontrastreiche, scharfe Darstellung mit neutralen, leuchtenden Farben – alles, was man von einem modernen Bildschirm erwartet, leider aber auch eine spiegelnde Oberfläche. Die Helligkeit lässt sich manuell oder per Sensor automatisch dem Umgebungslicht anpassen.

Auf der Knipsy-Web-Seite verwaltet man die Bilder und Alben, die der Bilderrahmen als Diaschau abspielen soll.

Das besondere am Knipsy K1 sind seine Netzwerkeigenschaften. Dazu bietet er wahlweise eine LAN-Anschlussbuchse oder WLAN. Die Konfiguration nach dem ersten Einschalten gestaltet sich kinderleicht: WLAN aktivieren, einloggen, am PC unter web.knipsy.de registrieren, dort den eigenen Bilderrahmen eintragen und aktivieren – fertig. Jeder Bilderrahmenbesitzer bekommt auf dem Knipsy-Server genügend Speicher zu Verfügung gestellt, um sein Display von dort aus mit Bildern, Videos oder Musik zu befüllen. Im Gerät selbst stehen je nach Ausführung ein, zwei oder drei Gigabyte Flash-Speicher zur Verfügung. In der Vollausstattung soll das für 7500 Bilder oder 600 Stunden Video reichen.

In der Medienverwaltung auf der Knipsy-Web-Seite kann man seine Bilder, Videos und Musikstücke speichern und organisieren. Zunächst legt man ein oder mehrere Alben an und befüllt sie mit seinen lokalen Bildern, Videos und Musik zur Untermalung. Es lassen sich jedoch nicht nur Medien vom lokalen Rechner einbinden, sondern ebenso einfach auch solche, die man bei Online bei Bilderdiensten oder Social-Media-Angeboten wie Flickr, Faceboock, Picasa oder andere deponiert hat. Dazu muss man dem Knipsy-Server allerdings erlauben, auf die entsprechenden Accounts zugreifen zu dürfen. Bei unseren Tests klappte das alles recht reibungslos.

Die wichtigsten Einstellungen lassen sich bequem per Fernbedienung vornehmen.

Wer mehrere Knipsy-Bilderrahmen bestitzt – ein solcher Bildschirm kann sicherlich auch in Firmen oder Hotels als Informationsterminal sinnvoll sein – kann jeden Bildschirm individuell mit unterschiedlichem Material versorgen. Zudem sind viele Funktionen übers Netz steuerbar: Individuelle Ein-/Aus-Schaltzeiten für jeden Wochentag, Überblendeffekte für jedes einzelne Bild, Anzeigedauer für jedes einzelne Bild, Sortierung nach unterschiedlichen Kriterien und individuell, Musikunterlegung, programmierbarer Lauftext. Letzterer läuft als Zeile am unteren Bildschirmrand. Hintergrund und Schrift lassen sich farblich individuell anpssen.

Schließlich besitzt jeder Bilderrahmen – bei Bedarf sogar jedes Album – auf dem Gerät eine eigene E-Mail-Adresse (Gerätename.code@knipsymail.de) und kann somit E-Mails mit Bild- oder Video-Anhang empfangen. Wer "Knipsy-Freunde" hat, die ebenfalls einen Bilderrahmen ihr Eigen nennen, soll Nachrichten und Dank eingebauter Kamera sogar Videobotschaften von Bildschirm zu Bildschirm austauschen können. In Ermangelung solcher "Freunde" konnten wir diese Funktion jedoch nicht testen.

Das Bildschirmmenü des Knipsy K1. Wahlweise passt die Elektronik die Bildschirmhelligkeit automatisch ans Umegbungslicht an.

Die lokale Bedienung geschieht wahlweise per Touch oder Infrarot-Fernbedienung. Das Menü ist übersichtlich aufgebaut und lässt keine Fragen offen. Alternativ zum Online-Betrieb kann man das Display auch via USB oder SD-Speicherkarte mit Bild- und Videomaterial füttern. Zudem lässt sich das Gerät per HDMI auch einem Fernseher betreiben, sodass man seine Diaschau oder Filme auch auf einem größeren Bildschirm präsentieren kann. Der Knipsy K1 kostet in der 3-GB-Ausführung inklusive Fernbedienung 270 Euro und ist im Knipsy-Sho p erhältlich.

Sicher, für 270 Euro bekommt man auch schon einen Tablett-PC, den man sich ja auch ins Bücherregal stellen könnte. Wer jedoch einen wirklich ausgereiften digitalen Bilderrahmen sucht, der sich zudem bequem Online befüllen und verwalten lässt, der ist mit dem Knipsy K1 gut bedient. (pen)