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Wearable Technologies auf der CeBIT

In Halle 17 werden unterschiedliche technische Produkte präsentiert, die man am Körper trägt. heise online gibt einen Überblick über die interessantesten Exponate.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Jurran

Auf der CeBIT lassen sich in Halle 17 am kleinen Gemeinschaftstand F50 verschiedene technische Produkte anschauen, die vom Anwender am Körper getragen werden. Hier eine kurze Übersicht über einige der gezeigten Ansätze aus dem Bereich "Wearable Technologies":

Das T-Shirt mit Herzfrequenzmesser und BT-Smart-Sender soll von einem Markenhersteller unter dessen Label angeboten werden.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

AIQ Smart Clothing aus Taiwan präsentiert ein Laufshirt mit integriertem Herzfrequenzmesser, der den üblichen Brustgurt während sportlicher Aktivitäten ersetzen soll. Die Sensoren befinden sich hier allerdings nicht im Brustbereich, sondern am linken und rechten Arm. Auf Nachfrage von heise online erklärten die Entwickler, dass das Erfassen der Herzfrequenz auf diese Weise eine größere Herausforderung darstelle, die ermittelten Werte aber genauso akkurat seien wie die mit einem Brustgurt erfassten. Die Daten werden über einen integrierten Bluetooth-Smart-Sender (Bluetooth 4.0 Low Energy) an ein Smartphone weitergeleitet. Das Shirt soll in den kommenden Monaten auf den europäischen Markt kommen.

Bodymonitor zeigt das BMS Smartband, das über auswechselbare Elektroden (mit Gel und trocken) unter anderem Hautleitfähigkeit und -temperatur und Puls sowie die Umgebungstemperatur misst. Die Daten werden auf einer Micro-SD-Karte gespeichert, zudem lässt sich über Bluetooth bidirektional mit einem PC oder Smartphone kommunizieren. Über das Smartband soll sich laut Entwickler etwa die Stressbelastung am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr messen. Es wurde allerdings nicht als Endkundengerät konzipiert. Vielmehr wird es aktuell etwa von einem deutschen Fernsehsender eingesetzt, um die Wirkung von Werbung zu analysieren.

Als MP3-Player bietet FX-Sports V1 lediglich 8 GByte freien Speicher.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Das britische Unternehmen FX-Sport hat einen Sportkopfhörer V1 nach Hannover mitgebracht, in dem ein MP3-Player mit 8 GByte RAM integriert ist. Der Clou ist allerdings die integrierte Funktion "Personal Coach", die während des Trainings etwa Anweisungen gibt oder den Athleten anfeuert. Die Ausgabe geschieht dabei zeitgesteuert, eine Sensor-Unterstützung existiert nicht. Die Anweisungen kann der Nutzer über eine mitgelieferte Software für Windows-PCs und Mac mit Text2Speech-Engine selbst festlegen. Diese Daten lassen sich speichern und auch weitergeben. So sollen etwa Sportstudios ihren Mitgliedern fertige Trainingseinheiten zur Verfügung stellen können. Das Modell soll in Kürze für 139 britische Pfund erhältlich sein. FX-Sport wirbt damit, dass der MP3-Player auch beim Schwimmtraining eingesetzt werden könne. Hierfür soll ihn der Nutzer dabei in eine spezielle Silikon-Hülle stecken.

Bei dem in Hannover gezeigten ICEdot Crash Sensor handelt es sich noch um ein Vorserienmodell.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Die sportsCurve GmbH will ab Juni in Europa den ICEdot Crash Sensor vertreiben, von dem auf der CeBIT ein Prototyp zu sehen ist. ICE steht dabei für "In Case of Emergency", auf deutsch "Im Notfall". Der 150 Euro teure Sensor wird an einem Sturzhelm angebracht und mittels Bluetooth 4.0 Low Energy mit dem Smartphone des Nutzers gekoppelt, auf dem zudem eine passende ICEdot-App läuft. Registriert der Sensor nun einen stärkeren Aufprall, startet er auf dem Smartphone einen deutlich vernehmbaren Countdown. Bricht der Nutzer diesen nicht ab, sendet die ICEdot-App die über den GPS-Empfänger des Smartphones ermittelte Position des mutmaßlich Verunglückten samt wichtiger Informationen wie Blutgruppe und Vorerkrankungen an einen zuvor festgelegten Personenkreis. ICEdot ist nach Angaben von sportsCurve das einzige Notfallsystem, das vom US-Rettungsdienst American Ambulance Association unterstützt wird. Mehrere Helm-Hersteller sollen zudem daran arbeiten, ein einheitliches Befestigungssystem in ihren kommenden Modellen zu integrieren.

Die T.Jacket-Weste wird in verschiedenen Größen angeboten. Im Bild ist die Ausführung für Kinder zu sehen.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Die Therapie autistischer Menschen will T.Ware aus Singapur mit seinem T.Jacket unterstützen. Die in verschiedenen Größen erhältliche Weste hat an den Schultern und im Taillenbereich vier Elektromotoren eingebaut, die Umarmungen in verschiedenen Stärkegeraden simulieren. Grundlage ist die "Deep Pressure Therapy", bei der die Umarmungen dafür sorgen sollen, dass sich der Autist beruhigt. Das T.Jacket-System lässt sich manuell über ein Smartphone steuern, arbeitet auf Wunsch aber auch automatisch. Druckmuster lassen sich programmieren. Die Weste soll ab Juli für rund 400 US-Dollar erhältlich sein.

Ebenfalls am Gemeinschaftsstand zu sehen ist die Cookoo-Smartwatch, über die heise online bereits berichtete. Gegenüber kann man am Stand F55 zudem einen Blick auf einen Prototypen der Sport-Smartwatch WearIT werfen, die ebenfalls bereits Thema einer Meldung war. (nij)