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Microsoft: Wir werden ein Gerätehersteller

Das Bekenntnis zur Hardware verlangt dem Software-Riesen einen Balance-Akt ab: Einerseits will Microsoft eigene Tablets verkaufen, andererseits muss Redmond seine Beziehungen zu den Herstellern pflegen.

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Surface bleibt keine Eintagsfliege: Der US-Softwarekonzern Microsoft will den Worten seines geschäftsführenden Vorstands zufolge mit Hardware künftig Geld verdienen. "Wir sind dabei, ein Geräte- und Service-Unternehmen zu werden", sagte COO Kevin Turner auf der CeBIT dem Handelsblatt und bekräftigte damit den von CEO Steve Ballmer im vergangenen Jahr eingeschlagenen Weg. "Aber das Hardwaregeschäft soll auch profitabel sein."

Mit eigener Hardware drängt nun auch Microsoft auf den Markt.

(Bild: Microsoft )

Das Bekenntnis zur Hardware verlangt dem Software-Riesen einen Balance-Akt ab: Einerseits will Microsoft eigene Tablets (und was da sonst noch kommen mag) verkaufen. Wenn das Hardwaregeschäft Profit abwerfen soll, muss der Konzern auch ordentliche Stückzahlen absetzen. Das aber könnte die langjährigen Hardware-Partner vergrätzen, die ihre Geräte mit Microsoft-Systemen verkaufen.

Schon auf die Ankündigung der Surface-Tablets hatten die Computerhersteller leicht angesäuert reagiert – und gehofft, die Surface-Tablets dienten als Referenz für die Leistungsfähigkeit der Windows-Plattform und blieben deshalb nur eine Episode. "Die allermeisten Geräte werden auch künftig von unseren Partnern kommen", versucht Turner die Bedenken der Hersteller zu zerstreuen.

Als ob die eine Wahl hätten – sie brauchen ein Betriebssystem, um ihre Hardware zu verkaufen. Und es ist nicht davon auszugehen, dass sich Acer, Lenovo und Konsorten nun in den Schmollwinkel zurückziehen und nur noch Ubuntu-Systeme verkaufen. Hersteller und Microsoft führen eben eine komplizierte, aber dauerhafte Beziehung.

Um die Beziehungen zu den Herstellern zu pflegen und Windows 8 noch einen kleinen Schubs zu geben, räumt Microsoft ihnen offenbar großzügige Rabatte ein. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Konzernkreise. Dabei seien die Rabatte insbesondere auf tragbare Geräte mit kleineren Displays zugeschnitten. Damit könnten die Preise etwa für Laptops mit Windows 8 sinken und die Geräte attraktiver werden. (vbr)