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CeBIT-Aussteller haut Besucher übers Ohr

Das am letzten Messetag erworbene vermeintliche Schnäppchen erwies sich für einen CeBIT-Besucher als Totalausfall.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Daniel Clören

Traditionell verkaufen viele CeBIT-Aussteller am letzten Messetag an ihrem Stand Ausstellungsstücke zum Sonderpreis. Schließlich machen sie dabei eventuell einen besseren Schnitt, als wenn sie alle Exponate wieder mit in die Heimat nehmen – vor allem wenn diese im Ausland liegt. Auch viele CeBIT-Besucher spekulieren darauf, zum Messe-Ende noch das eine oder andere Schnäppchen zu ergattern.

Auch heise-online-Leser Dietmar K. aus Oldenburg freute sich, als er am Stand eines asiatischen Ausstellers eine USB-Docking-Station für 2,5 und 3,5 Zoll große SATA-Festplatten für 15 Euro entdeckte. Nach Bezahlung wurde ihm das Gerät zwar ohne Verpackung, aber samt externem Netzteil und USB-Kabel ausgehändigt. Zu Hause folgte jedoch die Ernüchterung: Am Rechner angeschlossen, regte sich das Dock nicht.

Blick ins Innere des erworbenen Festplatten-Docks.

(Bild: Daniel Clören)

Als K. das Gerät aufschraubte, wurde schnell klar, dass er übers Ohr gehauen worden war: Im Inneren fanden sich lediglich mehrere fast komplett unbestückte Platinen. Dem Oldenburger war also für 15 Euro ein Muster ohne Funktion verkauft worden. An den Namen des Herstellers erinnert sich K. nicht mehr; recht sicher ist er lediglich, dass sich der Stand in Halle 17 befand. Allerdings geht er davon aus, dass nicht nur er geprellt wurden: Kurz vor ihm hatte ein anderer CeBIt-Besucher das gleiche Dock erworben.

Update:
Da im Forum von heise online mehrfach geäußert wurde, Dietmar K. habe wahrscheinlich nur nicht verstanden, dass ihm eine Attrappe angeboten wurde, noch folgende Ergänzung: Auf Nachfrage erklärte der Leser, dass er vor dem Kauf ausdrücklich gefragt habe, ob es sich um ein funktionsfähiges Gerät handele. Dies sei ihm eindeutig versichert worden. Kommunikationsschwierigkeiten habe es nicht gegeben.

Der Aussteller wurde mittlerweile offenbar identifiziert (das auf dessen Website abgebildete Gerät stimmt mit dem von Dietmar K. erworbenen Produkt überein). heise online hat diesen über den Vorwurf informiert und um eine Stellungnahme gebeten. Bislang blieb eine Antwort aus. (nij)