Linux-Grafiktreiber-Installationsprogramm von Intel

Intel hat ein Installationsprogramm veröffentlicht, das Fedora und Ubuntu mit neueren Versionen der Intel-Grafiktreiber versorgt, indem es Teile der Distributionspakete ersetzt.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Der Intel-Installer unter Fedora 18.

Intel stellt seit kurzem über sein "Open Source Technology Center" 01.org ein Installationsprogramm bereit, das bei ausgewählten Linux-Distributionen neuere Intel-Grafiktreiber nachrüstet. Den Treiber-Installer gibt es für die 32- und 64-Bit-x86-Versionen von Fedora 17, Fedora 18, Ubuntu 12.04 und Ubuntu 12.10. Nach Installation des Programmpakets lässt sich das Programm intel-linux-graphics-installer aufrufen, das die Distribution untersucht und Repositories einbindet, aus denen es Pakete mit neueren Treibern bezieht.

Beim Kurztest mit einem Fedora 18 klappte das ohne Probleme. Die Treiber in Fedora 18 sind allerdings schon auf einem recht aktuellen Stand, daher installierte das Programm dort nur den Intel-Libva-Treiber, mit dem Programme, die gegen die LibVA gelinkt sind, die Video-Beschleunigungsfunktionen aktueller Intel-Grafikhardware nutzen können. Fedora liegt dieser Treiber nicht bei, weil er durch Patente geschützte Techniken nutzt; es gibt den Treiber aber in den Fedora-Add-On-Depots von RPM Fusion.

Der Inhalt von Intels Paketdepot für die x86-64-Version von Fedora 17 deutete darauf hin, dass dort viel mehr installiert wird; offenbar ersetzt der Installer unter anderem Cairo, Libva, Llvm, Mesa, Wayland und den X.org-Intel-Treiber durch Intel-Pakete. Erfahrungsgemäß führt solch ein umfangreicher Austausch von Distributions-Bestandteilen früher oder später zu Schwierigkeiten wie nicht zusammenpassenden Treibern auf verschiedenen Ebenen des Grafik-Stacks oder Problemen bei den Paketabhängigkeiten, wenn der Distributor einige dieser Bestandteile aktualisiert. Bei Ubuntu tauscht der Installer offenbar ebenfalls zahlreiche Teile der Distribution aus; wie die auf Ubuntu fokussierte Webseite webupd8.org berichtete, führte das bei der x86-64-Version von Ubuntu 12.10 zumindest am Sonntag zu Abhängigkeitsproblemen. (thl)