Blacklist NJABL geht außer Betrieb

Die Anti-Spam-Blacklist NJABL hat ihre Datenbasis bereits ausgeblendet. Verantwortlichen von Mailservern, die sie dennoch weiterhin abfragen, droht Ungemach, sobald der Hoster auch die Namensdienst-Einträge abklemmt.

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Von
  • Bert Ungerer

Wie die seit über zehn Jahren bestehende Anti-Spam-Blacklist NJABL ("Not Just Another Bogus List") selbst meldet, stellt sie ihre Erkenntnisse über mögliche Spam-Quellen nicht mehr zur Verfügung. Die gesammelten IPv4-Adressen gehörten nicht nur zu Hosts, von denen NJABL Spam-Mails empfangen hatte. Die Betreiber um Jon Lewis hatten darüber hinaus aktiv zu lax konfigurierte Hosts gesucht, etwa frei zugängliche Mailserver (Open Relays) und offene Proxies.

Wer derzeit die NJABL abfragt, erhält für sämtliche IP-Adressen die nutzlose, aber ordnungsgemäße Auskunft "nicht gelistet", verschwendet also lediglich Ressourcen. Sobald der Hoster Atlantic.Net jedoch den DNS-Eintrag für die Blacklist-Zonen der NJABL wie angekündigt auf einen sinnlosen Adressbereich zeigen lässt, könnten Mailserver E-Mails je nach Konfiguration ablehnen oder in einen Spam-Ordner verschieben. Den genauen Termin nennt die NJABL nicht – ein Grund mehr, schnell zu handeln.

Wer zur Spam-Abwehr den Service von SpamAssassin nutzt und dessen Filterregeln laufend aktualisiert, hat bereits nichts mehr zu befürchten. Seit Revision 1451776 ist die Abschaltung der NJABL berücksichtigt. Postmaster, die eigene Filterregeln konfigurieren und Blacklists auf eigene Faust abfragen, müssen die entsprechenden Abfragen jetzt entfernen. Eine Stichprobe der iX ergab, dass hier Nachholbedarf besteht. (un)