SXSW13: Waffenherstellung mit 3D-Drucker

Das South by Southwest Festival in Austin, Texas hat seinen Themenbereich in den letzten Jahren erweitert. Ursprünglich nur auf Musik und Film ausgelegt, bietet das SXSW in diesem Jahr über einhundert Veranstaltungen zum Thema DIY. Dazu gehört auch der Themenbereich 3D-Druck. Ungewöhnlich ist, dass Cody Wilson für einen Vortrag zum Thema 'Gun Printing' eingeladen wurde. Wilson ist der Gründer der Gruppe Defense Distributed, die Informationen über die Nutzung von 3D-Druckern für die Waffenherstellung sammeln und verbreiten will.

Defense Distributed ist eine Nonprofit-Organisation, deren Ziel es ist, die Herstellung von Feuerwaffen mit 3D-Druckern für alle zugänglich zu machen. Eine Sammlung von entsprechenden 3D-Designs, die Dokumentation von Tests und die Suche nach der günstigsten Form des Drucks sind die Inhalte, die die Aktivisten verbreiten möchten. Zweck der Organisation soll es sein, herauszufinden „wie sich Regierungen verhalten, wenn sie davon ausgehen müssen, dass alle Bürger fast unmittelbaren Zugang zu einer Waffe […] haben“.

Seinen Vortrag auf dem SXSW hat Cody Wilson dafür genutzt, vorzuführen, welche Designs für Waffen schon vorhanden sind und zu kritisieren, dass sein Anliegen von anderen 3D-Druck-Anbietern nicht gutgeheißen wird. Die Annahme des Jura-Studenten ist, dass die Verwendung von 3D-Druckern für die Waffenherstellung unvermeidbar ist. Da, so Defense Distributed in seinem Blog, die Maker sich mit dem Thema nicht auseinandersetzten, würde seine Organisation dies tun. Das Magazin Wired hat ihn Ende des letzten Jahres auf Platz 14 seiner Liste der 15 gefährlichsten Menschen der Welt gesetzt. Die bisher rund 100 verfügbaren Waffen-Designs wurden seit Dezember 2012 circa 400.000 Mal herunter geladen. Defense Distributed hat sich um eine staatliche Lizenz für die Waffenherstellung beworben. (esk)