Panasonic: keine Plasma-TVs mehr, Medizintechnik auf dem Prüfstand

Die Produktion von Plasma-TVs will Panasonic einstellen, die TV-Sparte stark zurückfahren. Der Bereich für Gesundheitstechnik wird möglicherweise verkauft.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der mit hohen Verlusten kämpfende Elektronik-Riese Panasonic prüft verschiedene Optionen für seine Gesundheitssparte; das Geschäft mit TV-Geräten soll zudem stark zurückgefahren werden. Dazu gehört auch, sich aus der Produktion von Plasma-TVs zurückzuziehen.

Die japanische Nachrichtenagentur Nikkei berichtete, dass Panasonic den Gesundheitstechnik-Bereich für bis zu 100 Milliarden Yen (rund 800 Millionen Euro) verkaufen wolle. Einige Finanzinvestoren seien bereits interessiert. Die Sparte stellt Medizintechnik wie beispielsweise Blutzucker-Messgeräte, Systeme für elektronische Patientendaten-Erfassung und Hörgeräte her. Eine Panasonic-Sprechering sagte gegenüber der Finanznachrichtenagentur Bloomberg, man prüfe derzeit die Möglichkeiten.

Bislang hatte Panasonic die Medizintechnik-Sparte als wichtig für die Zukunft des Konzerns betrachtet. Angesichts zu erwarteneder erneuter riesiger Verluste in diesem Geschäftsjahr – erwartet wird ein Minus von 765 Milliarden Yen (gut sechs Milliarden Euro) – sollen aber einige Bereiche der Restrukturierung zum Opfer fallen. In diesem Rahmen zählt die Medizintechnik offensichtlich nicht mehr zum Kerngeschäft.

Das Geschäft mit Plasma-TVs fährt Panasonic bereits seit einiger Zeit zurück; zuletzt verkündete der Konzern im Januar dieses Jahres die Schließung einer Fabrik für Plasma-Displays in Shanghai. Laut Nikkei will Panasonic in den nächsten drei Jahren sein TV-Business massiv zurückfahren, auch die Plasma-TV-Produktion in Japan soll eingestellt werden, neue Plasma-TV-Geräte werden nicht mehr entwickelt. Auch die Produktion von LCD-TVs soll zurückgefahren werden. Panasonic erhoffe sich dagegen von der Kooperation mit Sony bei OLED-TVs einen Schub, hieß es. (jk)