E-Book-Reader Tolino Shine im Kurztest

Mit dem Tolino wollen mehrere deutsche Medienunternehmen mehr vom E-Book-Kuchen, den Amazon gegenwärtig fast alleine isst. Die Hardware des Readers ist denn auch vergleichbar mit der der Konkurrenz, aber die Software macht einen Strich durch die Rechnung.

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Gemeinsam wollen die Buchhändler Thalia, Hugendubel, Weltbild und Bertelsmann sowie die Telekom Amazons Kindle herausfordern. Das erste Kind dieser Kooperation hört auf den Namen Tolino Shine: Der 6-Zoll-Reader mit Bildschirmbeleuchtung kommt jeweils mit dem E-Book-Shop des Anbieters, bei dem er gekauft wurde. Die Hardware des mit einem Preis von 100 Euro recht günstigen Tolino ist vergleichbar mit der der teureren Geräte von Amazon, Sony, und Kobo. Abstriche muss man bei der Software machen.

Die Textanzeige ist nicht kaputt, diese Formatierung soll so sein.

Das Display hat eine Auflösung von 1024 × 758 Pixel (213 dpi) und wird von den LEDs besser ausgeleuchtet als bei den Geräten der Konkurrenz. Insgesamt ist die Beleuchtung aber weniger hell und bei voller Helligkeit nimmt der Kontrast sichtbar ab. Geblättert wird über den Touchscreen, Tasten hat der Tolino dafür nicht. Mit 2,1 GByte bietet der Tolino genügend Platz für Bücher, der mit einer microSD-Karte noch deutlich aufgebohrt werden kann. Darüber hinaus stehen 25 GByte Cloud-Speicher zur Verfügung. Zugriff auf diese und andere Netzfunktionen gibt es über WLAN; dazu kann man auch die Hotspots der Telekom kostenlos nutzen.

Beim Lesen kommt das scharfe Display gut zur Geltung. Es wird nach jedem sechsten Umblättern komplett invertiert, aber oft bremst ein Wartesymbol den Leser aus. Das geschieht etwa nach schnellen Seitenwechseln oder beim Ändern der Schriftart. Dabei kann sich das Gerät auch schon mal komplett aufhängen, woraufhin ein Neustart notwendig wird. Die längste Wartezeit erlebten wir in einem längeren PDF-Buch. Die Umstellung von der PDF-Darstellung auf eine Textanzeige (Reflow-Modus) dauerte drei Minuten.

Soweit das Gerät also auch bei der Hardware mithalten kann, die Software wirft es deutlich zurück. Die Darstellung der E-Books kann nur in sehr geringem Maß an die persönlichen Vorlieben angepasst werden. Es gibt sieben Schriftgrößen und ein paar Schriftarten zur Auswahl, aber weder veränderbare Zeilenabstände noch unterschiedliche Randbreiten. Lesezeichen lassen sich zwar setzen, aber keine Textstellen markieren. Notizen kann man genauso wenig hinzufügen, wie Wörter in einem Wörterbuch nachschlagen. Für die wenigen möglichen Einstellungen sind außerdem teilweise zu viele Schritte nötig, die auch noch zu lange dauern.

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(mho)