Ubuntu: Stallman lässt nicht locker

FSF-Präsident Richard Stallman hat in einer Diskussion mit den Veranstaltern einer südamerikanischen Veranstaltungsreihe zu freier Software seine ablehnende Haltung zu Ubuntu bekräftigt.

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Von
  • André von Raison

In einer Diskussion mit den Veranstaltern der FLISOL (Festival Latinoamericano de Instalación de Software Libre), hat Richard Stallman, Initiator und Präsident der Free Software Foundation, erneut seinem Unmut zu Ubuntu mit dessen integrierter Desktop-Suche Luft gemacht. Er forderte die Veranstalter auf, bei dem seit 2005 jährlich in 18 Ländern und über 200 Städten Südamerikas stattfindenden Event keine Werbung für Ubuntu zu machen und Canonicals Linux-Distribution auch nicht unter den Teilnehmern zu verteilen.

Stallman hatte Canonical schon im Dezember vergangenen Jahres für die Integration von Amazon-Suchergebnissen in den Ubuntu-Desktop kritisiert. Ubuntu 12.10 liefert bei einer Suche im Unity-Dash nicht mehr nur installierte Anwendungen und lokale Dateien, sondern auch Suchergebnisse aus Amazons Online-Shop. Benutzer können die Funktion zwar abschalten, aber aus Sicht von Stallman sei es eine Frage des Prinzips: Niemand habe das Recht, proprietäre Software zu verteilen, die die Freiheit der Benutzer einschränke.

Wenn ein Benutzer sich aus freien Stücken für Ubuntu entscheide, halte er das persönlich zwar für einen Fehler, es sei aber eine freie Entscheidung des Users, sich Spyware auf seinem System zu installieren. Durch das Bewerben und Verteilen der bemängelten Distribution würden die FLISOL-Veranstalter nach Stallmans Meinung aber in die Entscheidungsfreiheiten der User eingreifen, weshalb er sie aufforderte, diesen Schritt noch einmal zu überdenken. Bei Groklaw findet sich eine englische Übersetzung der in spanisch geschriebenen Ausführungen Stallmans. (avr)