Amazon kauft weitere Empfehlungswebsite

Amazon hat die Übernahme der Buchempfehlungsplattform Goodreads angekündigt. Laut Gründer soll das Angebot auch unter dem Dach des Kindle-Herstellers unabhängig bleiben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julia Schmidt

Nach Shelfari einem Social Network für Bücherliebhaber und Anteilen der Büchercommunity LibraryThing geht nun auch die Buchempfehlungsplattform Goodreads in das Portfolio des Onlinehändlers Amazon über. Das kündigte Amazon an, nennt aber weder Preis noch Konditionen der Übernahme.

Goodreads

Bis zum Kauf galt Goodreads als Amazons Konkurrent, wenn es um einen Platz zum Entdecken neuer Bücher ging. Während der Kindle-Hersteller allerdings des Öfteren mit Fällen gefälschter Bewertungen von sich reden machte, gilt Goodreads unter Buchliebhabern als verlässlicher Tippgeber. Die Plattform zählt mittlerweile mehr als 16 Millionen Leser zu ihren Mitgliedern, rund 23 Millionen Buchbesprechungen stehen hier zur Verfügung.

Otis Chandler, der die Plattform mit seiner Frau 2006 gegründet hatte, setzte seine Community in einem Blogeintrag über den Vorgang in Kenntnis und versuchte, Bedenken bezüglich der neuen Verhältnisse zu zerstreuen. So bleibe beispielsweise das Team hinter Goodreads bestehen und würde sich wie bisher für die Unabhängigkeit des Projekts einsetzen. Er freue sich außerdem über die neuen Optionen, die der Zusammenschluss vor allem für Kindle-Nutzer bringe, da es nun Möglichkeiten gäbe, Goodreads endlich mit einem E-Reader zu verbinden.

Die ersten Reaktionen der Nutzergemeinde fielen gemischt aus: Während sich Teile mit Begeisterung über die Nachricht äußerten, zeigten sich viele skeptisch und bezweifelten, dass Amazon keinen Einfluss auf die Strukturen des Lesernetzwerks ausüben werde. Auch unter Autoren wurden nicht nur positive Stimmen laut: So gab Edward Champion beispielsweise Hinweise zum Löschen des eigenen Goodreads-Accounts. (jul)