Österreichische Elektromarktkette Niedermeyer ist insolvent

Rund 580 Mitarbeiter in den österreichweit 98 Filialen beschäftigte Niedermeyer zuletzt. Im Rahmen eines Sanierungsverfahrens werden voraussichtlich 279 Angestellte ihren Job verlieren und 53 Filialen schließen.

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Von
  • Matthias Parbel

Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit muss die österreichische Elektromarktkette Niedermeyer, die ihre Wurzeln im Fotohandel hat, Insolvenz anmelden (Geschäftszahl 2 S 35/13d), berichtet der ORF. Ein von Niedermeyer-Geschäftsführer Werner Weber vorgeschlagenes Sanierungskonzept sieht den Fortbestand des Unternehmens auf Basis "erlebnisorientierter Shops" nach dem Vorbild von Apple und Samsung vor.

An ausgewählten "Topstandorten [soll] Multi-Shopping mit dem erlebnisorientierten Shopkonzept" kombiniert werden. Gespräche mit Investoren, die das Konzept unterstützen, seien im Gange. Von den österreichweit insgesamt 98 Filialen dürften im Zuge der Sanierung aber 53 geschlossen werden – 279 der rund 580 Mitarbeiter verlieren voraussichtlich ihren Job.

Im letzten Geschäftsjahr 2011/2012 war der Umsatz von Niedermeyer auf 105 Millionen Euro gesunken (Vorjahr: 111 Millionen) und ein Verlust in Höhe von 2,9 Millionen Euro aufgelaufen. Die Gesamtverbindlichkeiten des Handelshauses taxiert der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) auf Passiva in Höhe von 28,8 Millionen Euro, denen rund 840 Gläubiger gegenüberstehen.

Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Georg Freimüller hat für den 17. April 2013 eine erste Gläubigerversammlung anberaumt, die Gläubiger haben anschließend bis zum 23. Mai Gelegenheit, ihre Forderungen anzumelden. Am 26. Juni soll schließlich die "entscheidende Abstimmungstagsatzung" stattfinden. Der KSV drängt derweil auf ein "plausibles Fortführungs- und Finanzierungskonzept", um möglichst rasch Klarheit darüber zu erhalten, ob die Geschäfte von Niedermeyer in der Insolvenz langfristig weitergeführt werden können. (map)