Forscher: Solarindustrie erzeugt mehr Strom als sie verbraucht

Die Herstellung von Solaranlagen hat mehr Energie gekostet als sie erzeugten. Das hat sich nach Meinung von Forschern der Stanford University im vergangenen Jahr geändert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 228 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Seit dem Jahr 2000 hat der Aufbau der Solar-Branche viel Energie gekostet, insbesondere aus fossilen Quellen. Ironischerweise sei dadurch die Erwärmung des Erdklimas begünstigt worden. Mittlerweile, seit vergangenem Jahr, erzeugten aber die weltweit installierten Solar-Panel mehr "saubere Energie", als für den weiteren Ausbau des Industriezweigs benötigt wird. Zu diesem Ergebnis kommen laut Mitteilung Forscher des Global Climate & Energy Project (GCEP) der US-amerikanischen Stanford University in Kalifornien.

GCEP-Forscher Michael Dale geht davon aus, dass die Solar-Industrie trotz ihrer großen Wachstumsrate Anfang 2015, spätestens 2020 ihre seit dem Jahr 2000 aufgehäufte "Energieschuld" getilgt haben wird, die zum Beispiel daraus resultiert, um Silizium für die Herstellung der Panel zu schmelzen – und zwar hauptsächlich mit Kohle als Energieträger. Faktoren, die Dale zusammen mit seiner Kollegin Sally Benson für die Prognose zugrundelegt, seien der stetig schrumpfende Energieaufwand für die Produktion von Photovoltaik-Anlagen, Fortschritte in der Solarenergie-Forschung und in der Weiterentwicklung der benötigten Materialien wie zum Beispiel dünneren Silizium-Wafern.

Die Forscher rechnen damit, dass im Jahr 2020 rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus Solaranlagen stammt. Momentan werde 9 Prozent der weltweit verfügbaren Elektrizität dafür aufgewendet, um Solaranlagen zu bauen; falls das derzeitige Wachstum und die Fortschritte anhielten, werde dieser Anteil im Jahr 2020 rund 2 Prozent betragen. Die Zeit, in der die bislang benötigte Energie "zurückgezahlt" worden sei, könne sich auch dadurch verkürzen, indem mehr Solaranlagen in Wüsten aufgestellt würden. Derzeit befänden sich 40 Prozent der weltweit betriebenen Anlagen in Deutschland – einem Land, in dem nach Meinung der Forscher die Sonne nicht so häufig scheine. (anw)