Otto Group investiert kräftig in Online-Handel

Zalando und andere junge Versandhändler drängen ins Internet und verschärfen den Wettbewerb. Die Otto Group als Platzhirsch in Deutschland hält dagegen und startet weltweit neue Online-Projekte.

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Von
  • dpa

Die Otto Group will im Wettkampf mit aufstrebenden Konkurrenten kräftig in den Ausbau des Online-Handels investieren. Der Handels- und Dienstleistungskonzern werde 300 Millionen Euro bis 2015 für die Entwicklung des E-Commerce einsetzen, sagte Vorstand Rainer Hillebrand in Hamburg. Der Umsatz im elektronischen Handel soll im gleichen Zeitraum von 5,7 auf 8 Milliarden Euro steigen. Der Internet-Handel sei seit Jahren der Wachstumstreiber für die Otto Group und legte im vergangenen Geschäftsjahr um 400 Millionen Euro zu. Die Online-Umsätze der rund 60 E-Commerce-Shops stehen für rund 57 Prozent der weltweiten Handelsumsätze bei Otto, in Deutschland sind es 62 Prozent.

"Die Otto Group ist wie kaum ein anderer Anbieter in der Lage, die gesamte Wertschöpfungskette im E-Commerce abzudecken", sagte Hillebrand. Dabei gehe es um weit mehr als die bloße Online-Präsenz der klassischen Versandhandelsunternehmen wie OTTO oder Baur. Im Handelsbereich verzahne Otto die verschiedenen Absatzkanäle und schaffe so ein integriertes Einkaufserlebnis. So seien zum Beispiel bei SportScheck Filialen, Online-, Mobil- und Tablet-Shops vernetzt.

Eine wesentliche Säule seien zudem handelsnahe Dienstleistungen. Das reicht von der Logistik bis zu Finanzierung und Auftragsabwicklung. Diese Dienstleistungen entwickelt Otto nicht nur für den Eigengebrauch, sondern bietet sie anderen Firmen an. Im Sommer dieses Jahres beginnt als nächstes Projekt Yapital, eine neuartiges Bezahlverfahren im Handel, nicht nur im Internet.

Ein starker Bereich ist auch das sogenannte Enabling. Die Dienstleistung besteht darin, Marken ins Netz zu bringen und zu starken Online-Händlern zu machen. "Der Online-Anteil am gesamten Handel wird weiter stark wachsen", sagte Hillebrand. Der stationäre Handel werde dadurch aber nicht überflüssig. Die Gruppe startet selbst regelmäßig neue Online-Shops weltweit und probiert verschiedene Geschäftsmodelle aus. Nach fünf Jahren sollten die Unternehmen rentabel arbeiten, sonst werden sie wieder fallengelassen. (jss)