Elsevier schluckt Forscher-Netzwerk Mendeley

Zwischen 69 und 100 Millionen US-Dollar soll die Kaufsumme liegen, die der US-Wissenschaftverlag für das Forschernetzwerk Mendeley hinblättert.

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Der niederländische Wissenschaftsverlag Elsevier hat das Forschernetzwerk Mendeley übernommen. Die Mitteilung nannte keine Kaufsumme. Wie Techcrunch berichtet, soll der Preis zwischen 69 und 100 Millionen US-Dollar liegen. Alle Mitarbeiter von Mendeley sollen dem Bericht zufolge zu Elsevier wechseln.

Für die Nutzer soll sich nichts durch die Übernahme ändern, heißt es seitens Mendeley – außer dass der angebotene Cloud-Speicher für jeden Nutzer nun verdoppelt werden solle, bei den kostenlosen Accounts etwa auf 2 GByte. Das Startup Mendeley wurde 2008 gegründet und konnte laut Techcrunch erst kürzlich rund 12 Millionen an Wagniskapital einsammeln. Mendeley bietet Wissenschaftlern eine Online-Plattform, um ihre Forschungsarbeiten und Zitationen zu verwalten, sich mit anderen zu vernetzen, Forschungsergebnisse zu teilen und bei Projekten zu kollaborieren. Die Mitgliederzahl soll derzeit bei rund 2,3 Millionen liegen.

Ebenso betonte man bei Mendeley, dem Open-Access-Leitbild in der Wissenschaft treu bleiben zu wollen. Der gegenteilige Verdacht liegt nahe, ist doch der Elsevier-Verlag wegen seiner Preispolitik bei Wissenschaftsjournalen immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik. So gab es unter anderem einen Boykottaufruf gegen den Verlag, der in der wissenschaftlichen Community weltweite Resonanz erreichte – vor allem unter Mathematikern und Naturwissenschaftlern. (axk)