Crowdfunding-Plattformen sammeln weltweit Milliarden ein

Die Finanzierung aus dem Schwarm boomt offenbar gewaltig: Laut einer Studie haben die Crowfunding-Plattformen 2012 weltweit rund 2,7 Milliarden US-Dollar eingesammelt haben, 81 Prozent mehr als im Vorjahr.

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Crowdfunding-Plattformen boomen als Geldquelle offenbar immer mehr. Laut einer aktuellen Studie sollen 2012 weltweit insgesamt 2,7 Milliarden US-Dollar durch Schwarmfinanzierung zusammen gekommen sein. Im Vergleich mit dem Vorjahr machen die Autoren einen Anstieg von 81 Prozent aus. Für dieses Jahr wird in der Studie ein Crowdfunding-Volumen von 5,1 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Der Löwenanteil der Crowdfunding-Mittel floss demnach in den USA mit rund 1,6 Milliarden US-Dollar, auf Europa entfielen 945 Millionen US-Dollar.

Dabei betrachtet die Studie auch verschiedene Segmenten: Auf Spenden beziehungsweise auf Rewards basierende Projekte, wie man sie etwa bei Kickstarter findet, sammelten 1,4 Milliarden US-Dollar ein. Crowdfunding-Kredite umfassten 1,2 Milliarden US-Dollar und für Unternehmensbeteiligungen gab es 116 Millionen US-Dollar aus dem Schwarm. Rund ein Drittel der Mittel gab es für soziale Projekte, knapp 17 Prozent für unternehmerische Vorhaben, darauf folgten unter anderem künstlerische und kreative Projekte.

In der Studie, die von der auf Crowdfunding spezialisierten Marktforschungsfirma Massolution stammt, wurden laut eigenen Angaben Daten von weltweit über 300 Plattformen verwertet. Massolution-Chef Carl Esposti betonte, dass insbesondere der Bereich der Unternehmensbeteiligungen ein großes Wachstum vor sich habe. Dazu werde unter anderem der Ende 2013 in den USA in Kraft tretende "JOBS-Act" sorgen, ein 2012 auf den Weg gebrachtes Gesetz, das dem Wagniskapital-Crowdfunding einen verbindlichen Rechtsrahmen verleihen soll.

Die Zahl Furore machender Crowdfunding-Erfolge wird zumindest immer länger. So wären etwa die Filmumsetzung der Kultserie Veronika Mars zu nennen oder auch der im letzten Jahr in den Kinos gelaufene Weltraum-Nazi-Streifen Iron Sky. Ebenso waren Hardware-Projekte wie die Konsole Ouya und die Smartwatch Pebble hochgradig erfolgreich. Nachwievor hält auch der Trend unter Altmeistern des Spieldesigns an, via Crowdfunding ihre neuen Computerspielprojekte zu finanzieren – zuletzt etwa der Ultima-Schöpfer Richard "Lord British" Garriot.

Auch die Zahl der Crowdfunding-Plattformen wächst rasant und wird weltweit auf etwa 500 geschätzt, davon rund 20 in Deutschland. Spannend bleibt die Frage, ob sich Crowdfunding jenseits der Projekte mit Massen-Appeal auch zu einer ernstzunehmenden Geldquelle entwickelt, die etwa das klassische Wagniskapital komplett ablösen könnte. (axk)