Intels Haswell-EP für Münchner Supercomputer SuperMUC

Noch ist Intels Haswell-EP nicht da -- aber die Supercomputer-Welt plant schon emsig mit ihm. Für 34 Millionen Euro soll der Höchstleistungsrechner des Leibniz-Rechenzentrums damit erweitert werden, auf eine theoretische Spitzenleistung von 6,4 PFlops.

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Von
  • Andreas Stiller

Der jetzige SuperMUC mit 19 "Inseln" aus IBM iDataPlex und BladeCenter HX5 -- die Erweiterung mit Haswell-EP wird wohl nur ein Viertel des Platzes benötigen.

34 Millionen Euro investieren je zu Hälfte das Land Bayern und der Bund für den Ausbau des SuperMUC-Rechners am Leibnizrechenzentrum in Garching bei München. Am Mittwochabend wurde die Unterschrift in Anwesenheit von Staatsminister Wolfgang Heubisch unter den Vertrag mit IBM gesetzt. Prof. Dr. Karl-Heinz Hoffmann, Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) und Prof. Dr. Arndt Bode, Vorsitzender des Direktoriums des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) der BAdW unterzeichneten für die Auftraggeber, Deutschlands IBM-Chefin Martina Koederitz, sowie IBMs Vertriebsleiter für Wissenschaft und Forschung Andreas Pflieger für den Hersteller.

IBM soll nun den Rechner bis Anfang 2015 auf insgesamt 6,4 PFlops theoretischer Spitzenleistung ausbauen. Geplant sind die "dann verfügbaren Xeons", also Haswell-EP, mit insgesamt 74.304 Kernen, die zu den vorhandenen 155.656 vorhandenen Xeon-Kernen (147.456 Sandy-Bridge-EP und 8200 Westmere EX) hinzukommen. Der Hauptspeicher wird von 340 um 198 auf dann 538 Terabyte erweitert; zu den bisherigen 12 Petabyte Hintergrundspeicher kommen weitere 9 Petabyte hinzu.

Der Raum für den Erweiterungsrechner ist schon vorhanden, die alte SGI-Altix mit Itanium-Prozessoren wurde derweil entsorgt. Er muss allerdings noch für die speziellen Bedürfnisse der Hochtemperaturkühlung umgebaut werden, denn auch der SuperMUC II soll mit dieser energieeffizienten Wasserkühlung betrieben werden, die rund 30 Prozent Energie gegenüber herkömmlich gekühlten Systemen einsparen soll.

Wie bislang soll auch der erweiterte SuperMUC über den nationalen Verbund des Gauss Centre for Supercomputing und der Partnership for Advanced Computing in Europe (PRACE) Nutzern aus 25 europäischen Ländern zur Verfügung stehen. Das Land Bayern fördert zudem weitere begleitende Projekte wie das Kompetenznetzwerk für Wissenschaftliches Höchstleistungsrechnen in Bayern KONWIHR mit seinen mehr als 25 überregionalen Anwendungen.

Indirekt hat IBM mit der Zahl der Kerne bestätigt, dass Haswell-EP mit bis zu 16 Kernen herauskommen könnte. Bislang war immer nur von 14 die Rede – aber 74.304 ist nun mal nicht durch 14 sondern durch 16 teilbar ... Aber vielleicht ist das auch anders gestückelt, so wie jetzt auch mit 8- und 10-Kernern.

74.000 Haswell-EP-Kerne allein dürften allerdings nach heutigem Kenntnisstand kaum die nötige zusätzliche Performance von 3,2 PFlops erreichen können, daher steht zu vermuten, dass zusätzlich zahlreiche Beschleunigerkarten eingeplant sind. Beste Chancen dafür hätten Intels Xeon-Phi-Karten der nächsten Generation, die dann aber auch für Hochtemperatur-Wasserkühlung ausgelegt werden müssten. (as)