Klage: Google macht Maps-Konkurrenten schwer auffindbar

Der britische Landkarten-Provider Streetmap hat Google in England verklagt, weil ihm der kalifornische Konkurrent das Geschäft kaputt mache. Durch vorrangige Erwähnung seine eigenen Diensts mache Google die Angebote von Mitbewerbern schwer auffindbar.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Der britische Online-Kartendienst Streetmap hat Google beim High Court of England verklagt. Es gehe darum, das "Geschäft zu schützen und Aufmerksamkeit für Firmen zu gewinnen, die wie [er] ein Technologiebusiness führen, nur um sich durch Googles zynische Manipulation der Suchergebnisse geschädigt zu finden“, wie Geschäftsführerin Kate Sutton erläutert. Vor Googles Auftreten mit seinem Kartendienst im Vereinigten Königreich hätten Streetmap und andere Anbieter viele Benutzer erreicht. Auf seiner Homepage spricht das Unternehmen von täglich 1,5 Millionen ausgelieferten Kartenansichten.

Google bevorzuge seine eigenen Maps unfairerweise, indem es diese in Suchergebnisse einbinde und andere Maps schwerer auffindbar mache. "Es geht hier um freie Wahl und um Googles Weigerung, Verbrauchern die Wahl zu lassen, sowie Wettbewerb mit kleineren Konkurrenten zu fairen, ausgewogenen und nicht diskriminierenden Bedingungen zu führen. [..] Viele glauben Google-Suchen produzieren unparteiische Ergebnisse. In Wirklichkeit, wie die Selbst-Promotion und das Bundling von Google Maps mit der Google Suche demonstriert, manipuliert Google die Suchergebnisse zum eigenen Vorteil", beschreibt Sutton ihre Sicht der Dinge.

Tatsächlich beantwortet Googles Web-Suchmaschine Recherchen nach britischen wie auch nach anderen Straßenadressen an erster Stelle mit einem verlinkten Kartenausschnitt aus Google Maps. Auf eine Such-Stichprobe nach einer wahllos heraufgegriffenen Straße in England lieferte Google als ersten Treffer unterhalb der Google-Map einen Link auf die entsprechende Karte von Streetmap. Für einen kurzfristigen Kommentar fand sich bei Google kein Ansprechpartner. (hps)