CeBIT-Chef Pörschmann muss gehen

Die Kostenexplosion beim Bau der Halle 18 kostet Frank Pörschmann laut einem Bericht der HAZ den Posten.

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  • dpa

Nach nur 13 Monaten im Amt muss Cebit-Chef Frank Pörschmann auf Drängen des Aufsichtsrats den Vorstand der Deutschen Messe AG verlassen. Hintergrund ist die Kostenexplosion beim Bau einer neuen Multifunktionsarena. Unternehmenskreise bestätigten gegenüber dpa am Dienstag entsprechende Informationen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ).

Das Blatt berichtete, dass die Halle 18 Millionen Euro und damit fast die Hälfte teurer als geplant werde. Pörschmann verantwortete im Vorstand auch die Geländeplanung. Er lege sein Amt Ende April nieder. Messe-Sprecher Hartwig von Sass erklärte, die Messe AG könne den Artikel in der HAZ nicht kommentieren.

[Update 16.04.2013 15.22]:

Die millionenschwere Fehlkalkulation bei der Multifunktionsarena werde Pörschmann ebenso angelastet wie eine mangelnde Kommunikation mit den Aufsichtsgremien. Die Kostenplanung der Architekten sei nicht sorgfältig genug geprüft worden, verlautete nach HAZ-Informationen aus dem Aufsichtsrat.

Pörschmann war 2010 vom IT-Konzern IBM zur Deutschen Messe AG gekommen. Nachfolger von Pörschmann soll nach HAZ-Informationen Oliver Frese werden. Der 45 Jahre alte Geschäftsbereichsleiter für die Hannover Messe ist seit 2004 im Unternehmen.

Pörschmanns Vision für die Zukunft der CeBIT war es, die Messe zu einer Schnittstelle zwischen IT-Branche und anderen Industrien wie Maschinenbau oder Auto zu machen. Die Messe konnte zuletzt den Rückgang der Aussteller-Zahlen deutlich abbremsen. Mit dem Fokus auf professionelle Anwender kamen jedoch stetig weniger Besucher. (anw)