Wayland und Weston 1.1 arbeiten ohne 3D-Treiber

Weston arbeitet nun ohne 3D-Treiber und unterstützt den Raspberry Pi; zudem kann der Compositor Bilder per RDP (Remote Desktop Protokoll) zur Darstellung an RDP-Programme schicken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Kristian Høgsberg hat die Versionen 1.1 von Wayland und dem darauf aufbauenden Referenz-Compositor Weston freigegeben. Die neue Weston-Version kann das Bild nun mit der Bibliothek Pixman zusammensetzen und bringt neue Backends, um es zur Ausgabe an einen X-Server oder ein Framebuffer-Device (FBDEV) zu übergeben; daher kann man Wayland und Weston nun auch ohne 3D-Treiber mit Wayland-Schnittstellen ausprobieren.

Neu sind auch Weston-Backends, um das Bild mit den Grafiktreibern des Raspberry Pi auszugeben oder per Remote Desktop Protokoll (RDP) an Programme weiterzuleiten, die es dann ausgeben. Letzteres ist etwa zum Testen der Multihead-Unterstützung in Wayland interessant; es handelt sich nicht um die angedachte Funktion, mit der sich einzelne Wayland-Client auf entfernten Systemen darstellen lassen sollen. Auch Protokoll-Funktionen und ein Programm zum Kalibrieren von Touchscreens sind neu; zudem haben die Entwickler die Dokumentation verbessert und ein SDK (Software Development Kit) implementiert, um Weston-Plugins unabhängig vom Weston zu entwickeln.

Die 1.1er-Versionen sind die erste größere Updates seit dem im Oktober veröffentlichten Wayland 1.0, das bis zum Erscheinen von Mir als einziger ernstzunehmender Nachfolger für das X Window System (X11) galt, das sich derzeit bei Linux-Distributionen um die grafische Oberfläche kümmert. Der nächste größere Versionsschritt dürfte in ungefähr vier Monaten erfolgen, denn der leitende Wayland-Entwickler Høgsberg hat angekündigt, von nun an quartalsweise neue Versionen zu veröffentlichen, die neue Funktionen bringen; zwischendurch veröffentlicht er Minor-Releases, die Fehler korrigieren. (thl)