StudiVZ will Nutzerdaten zu "Kifferbildern" an Staatsanwaltschaften weitergeben

Geschäftsführer Marcus Riecke erklärt die neuen Nutzungsbedingungen seines Portals nicht nur mit personalisierter Werbung.

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Von
  • Peter Mühlbauer

Vor einigen Wochen änderte das "soziale Netzwerk" StudiVZ seine AGB. Die Daten der Nutzer sollten demnach für personalisierte Werbung weitergegeben werden können. Nach Protesten schwächte das Portal diese Änderung insofern ab, als bei einer Verweigerung der Zustimmung zu den neuen Nutzungsbedingungen kein sofortiger Ausschluss mehr erfolgen sollte. Trotzdem wandten sich zahlreiche Studenten von dem vorher als eine Art Pflicht angesehenen Portal ab. Nun dürften es wohl noch ein paar mehr werden.

Geschäftsführer Marcus Riecke erklärte gegenüber Spiegel online, dass die Änderung der Nutzungsbedingungen nicht nur die Einführung personalisierter Werbung zum Ziel habe, sondern auch eine bessere Zusammenarbeit mit Fahndern ermöglichen solle. Auf die Anfrage, ob sein Portal bei behördlichen Verweisen auf eingestellte Fotos von Cannabis-Konsumenten "Klarnamen zu den Profilen und allen Kommentaren" an Staatsanwaltschaften weiterleiten würde, meinte Riecke wörtlich:

"Gott sei Dank dürfen wir bei Ermittlungsersuchen solche Daten nun herausgeben. Nutzungsdaten speichern wir bei allen Nutzern, die uns das erlaubt haben durch ihre Einwilligung."

Schwierigkeiten könnten durch dieses angekündigte Vorgehen nicht nur "Kiffer" bekommen, die sich stolz per Bild in StudiVZ präsentieren; in dem Portal fanden sich in der Vergangenheit auch zahlreiche Anhaltspunkte zu möglichen Straftaten der Nutzer – angefangen von der Beleidigung bis hin zu sexuellen Belästigungen. (Peter Mühlbauer) / ()