AMD kommt nicht aus den roten Zahlen heraus

AMD-Chef Rory Read versprach Besserung in diesem Jahr: "Wir haben unseren Umbau weitgehend abgeschlossen." Jetzt seien neue Produkte in der Pipeline, die das Geschäft ankurbeln würden.

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Von
  • Jürgen Kuri

Während Microsoft ja die PC-Flaute bislang ganz gut wegzustecken scheint, leidet der Chiphersteller AMD und kommt nicht aus den roten Zahlen heraus. Im ersten Quartal seines Geschäftsjahrs lief bei AMD ein Verlust von 146 Millionen Dollar auf – immerhin, ein Jahr zuvor betrug der Verlust noch 590 Millionen Dollar. Der Umsatz sackte im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 1,09 Milliarden Dollar. Die Aktie verlor zu Beginn des nachbörslichen Handels gleich einmal über fünf Prozent.

AMD-Chef Rory Read versprach Besserung in diesem Jahr: "Wir haben unseren Umbau weitgehend abgeschlossen." Jetzt seien neue Produkte in der Pipeline, die das Geschäft ankurbeln würden, hieß es laut dpa. Neben dem schwachen PC-Markt setzt AMD unter anderem auf Spielekonsolen und sicherte sich einen Platz in Sonys anstehender Playstation 4. Laut Medienberichten kommen AMD-Chips auch in die nächste Xbox von Microsoft. Außerdem habe AMD auch das Geschäft mit Servern fest im Visier, sagte Read.

Besonders aber die Sparte Computing Solutions (in der die Prozessoren angesiedelt sind) verlor massiv. Der Umsatz ging im Jahresvergleich um 38 Prozent zurück, der operative Verlust betrug 38 Millionen US-Dollar. AMD vermerkt lapidar, dies liege vor allem an den niedrigeren Auslieferungszahlen bei Prozessoren für Desktop-PCs und Notebooks und bei Chipsätzen. Aber auch der durchschnittliche Verkaufspreis pro Mikroprozessor sank weiter. Der gesamte Grafik-Bereich verlor im Jahresvergleich 12 Prozent an Umsatz; auch der Umsatz mit Grafiprozessoren allein sank im Jahresvergleich. Immerhin konnte die Sparte noch einen operativen Gewinn von 16 Millionen US-Dollar verzeichnen.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei AMD
in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 1.092 Mio. 189 Mio.
2/00 1.170 Mio. 207 Mio.
3/00 1.210 Mio. 408 Mio.
4/00 1.175 Mio. 178 Mio.
1/01 1.190 Mio. 125 Mio.
2/01 985 Mio. 17,4 Mio.
3/01 766 Mio. -187 Mio.
4/01 952 Mio. -15,8 Mio.
1/02 902 Mio. -9,2 Mio.
2/02 600 Mio. -185 Mio.
3/02 508 Mio. -254 Mio.
4/02 686,4 Mio. -853,7 Mio.
1/03 714,6 Mio. -146,4 Mio.
2/03 645 Mio. -140 Mio.
3/03 954 Mio. -31 Mio.
4/03 1.206 Mio. 43 Mio.
1/04 1.236 Mio. 45 Mio.
2/04 1.262 Mio. 32 Mio.
3/04 1.239 Mio. 42,8 Mio.
4/04 1.264 Mio. -29,96 Mio.
1/05 1.227 Mio. -17,0 Mio.
2/05 1.260 Mio. 11,0 Mio.
3/05 1.523 Mio. 76,0 Mio.
4/05 1.840 Mio. 95,6 Mio.
1/06 1.330 Mio. 185 Mio.
2/06 1.220 Mio. 88,8 Mio.
3/06 1.327 Mio. 134,5 Mio.
4/06 1) 1.773 Mio. -574 Mio.
1/07 1.233 Mio. -611 Mio.
2/07 1.309 Mio. -600 Mio.
3/07 1.632 Mio. -396 Mio.
4/07 1.773 Mio. -1.772 Mio. 2)
1/08 1.505 Mio. -358 Mio. 3)
2/08 1.349 Mio. -1.189 Mio.
3/08 1.585 Mio. -69 Mio.
4/08 1.162 Mio. -1.424 Mio.
1/09 1.177 Mio. -416 Mio.
2/09 1.184 Mio. -330 Mio. 4)
3/09 1.396 Mio. -128 Mio.
4/09 1.646 Mio. 1.181 Mio. 5)
1/10 1.574 Mio. 257 Mio.
2/10 1.653 Mio. -43 Mio.
3/10 1.620 Mio -118 Mio.
4/10 1.650 Mio. 375 Mio.
1/11 1.610 Mio. 510 Mio. 6)
2/11 1.574 Mio. 61 Mio.
3/11 1.690 Mio. 97 Mio.
4/11 1.690 Mio. -177 Mio.
1/12 1.590 Mio. -590 Mio.
2/12 1.410 Mio. 37 Mio.
3/12 1.270 Mio. -157 Mio.
4/12 1.160 Mio. -473 Mio.
1/13 1.088 Mio. -146 Mio.
1) Anteil des ATI-Umsatzes: 398 Mio. US-Dollar. Im Nettoverlust sind u. a. 550 Mio. US-Dollar Kosten durch die Übernahme des Grafikchipherstellers enthalten.
2) Enthält einmalige Belastungen von 1.675 Millionen US-Dollar aus einer Wertberichtigung der ATI-Übernahme.
3) Enthält einmalige Belastungen von 50 Millionen US-Dollar durch die ATI-Übernahme
4) Enthält Einmalgewinne aus dem Verkauf abgeschriebener Vermögenswerte.
5) Enthält Zahlungen aus dem Vergleich im Rechtsstreit mit Intel
6) mit Neubewertung der Globalfoundries-Anteile

(jk)