Dresdner Novaled: Schritt für Schritt mit OLEDs wachsen

Von Dresden an die US-Technologiebörse Nasdaq: Novaled plant seine Entwicklung minutiös. Die Firma setzt auf OLEDs nicht nur für Displays, sondern auch für die Beleuchtung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jörg Schurig
  • dpa

Das Dresdner OLED-Unternehmen Novaled erwartet in den kommenden Jahren einen Boom bei organischen Halbleitern. "Der OLED-Markt ist sehr dynamisch und auch wir wollen dynamisch bleiben", sagte Geschäftsführer Gildas Sorin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. OLEDs (LEDs aus organischen Materialien) wird eine große Zukunft bei der Anwendung in Displays, bei der Beleuchtung und bei der organischen Photovoltaik vorausgesagt. Die 2001 gegründete Novaled AG liefert Material und Technologie für OLEDs, unter anderem für den südkoreanischen Samsung-Konzern.

"Wir haben letztes Jahr mit unseren Shareholders entschieden, an die Börse zu gehen, zur Nasdaq. Es gibt aber noch keinen Termin dafür", sagte Sorin. "Wir sehen uns nicht unter Zeitdruck und wollen einen solchen auch nicht haben." Deshalb beobachte man den Markt relativ entspannt. "Das Entscheidende ist, dass wir unser Geschäft entwickeln und ergänzen. Alles wird mit den Shareholdern diskutiert, Partner sind willkommen." Sorin spielte damit auf Spekulationen an, wonach die Samsung-Tochter Cheil Industries Interesse an Novaled hat. "Wir sind bereit, mit allen zu diskutieren. Das bedeutet nicht, dass Entscheidungen – in welche Richtung auch immer – gefallen sind."

Sorin begründet seinen Optimismus für das OLED-Geschäft mit Weichenstellungen bei den Herstellern von Endprodukten. Hersteller von LCDs seien dabei, auf OLEDs umzustellen. Während OLED-Displays bisher meist in Mobiltelefonen und Tablets eingesetzt waren, sei nun die Markteinführung großflächiger Fernseher in Sicht. "Je mehr OLED- Produkte auf den Markt kommen, desto besser für Novaled. Wir sind aber mit Umsatzprognosen vorsichtig", sagte der Franzose. Für die Dresdner Firma sei es viel wichtiger, Schritt für Schritt zu wachsen.

Während bei Displays kaum noch einer von OLEDs überzeugt werden müsse, stehe im Fall der Beleuchtung die Revolution noch bevor. "Da kann man ganz dünne Flächen energieeffizient zum Leuchten bringen. Man ist nicht mehr auf Lichtpunkte wie bei einer Glühbirne beschränkt, sondern bekommt ein flächiges Licht", erklärte Sorin. Außerdem könnten die Lichtquellen biegsam und transparent sein. "Lichtdesigner sind von der Qualität des Lichtes begeistert. Die Technologie ermöglich ganz andere Möglichkeiten für die Gestaltung von Beleuchtungskörpern." (jk)