Niederländer wegen DDoS-Attacke auf Spamhaus festgenommen

Der Angriff auf die Antispam-Organisation Mitte März 2013 wird von Experten als die bislang heftigste Distributed-DoS-Attacke in der Geschichte des Internet angesehen. Ein des Angriffs verdächtigter Niederländer wurde nun in Spanien festgenommen.

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Von
  • Alexander Neumann

Ein 35-jähriger Niederländer wird verdächtigt, an der wuchtigen DNS-DDoS-Attacke auf die unabhängige Antispam-Organisation Spamhaus am 19. März 2013 beteiligt gewesen zu sein. Der namentlich nicht genannte Verdächtige war am vergangenen Donnerstag in seinem Haus in Barcelona festgenommen worden, berichtet das niederländische Justizministerium. Er soll nun an die Niederlande ausgeliefert werden und sich dort vor Gericht verantworten.

Der Angriff auf die Antispam-Organisation, der auch Spamhaus-Partner in den Vereinigten Staaten, den Niederlanden und Großbritannien betraf, wird von Experten als die bislang heftigste Distributed-DoS-Attacke in der Geschichte des Internet angesehen. Spamhaus hatte zuvor die IP-Adressblöcke des als Spammer-freundlich bekannten niederländischen Hosters Cyberbunker auf seine Blacklist gesetzt. Weil nahezu 80 Prozent aller Antispam-Filter diese Liste einsetzen und damit den Hoster nun blockten, konnten Kunden von Cyberbunker plötzlich kaum noch Mails versenden.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Barcelona war nun auch das Haus des Verdächtigen durchsucht worden. Dabei beschlagnahmten die Ermittler Computer, Datenträger und Mobiltelefone. Die polizeilichen Ermittlungen in den Niederlanden führte die "High Tech Crime"-Behörde, die über Eurojust, eine gemeinsame Institution der EU-Strafverfolgungsbehörden, die Verhaftung in Spanien angehen konnte.

Update 27.4.13 16:35: Spiegel Online zufolge soll es sich bei dem Verhafteten um Sven Olaf Kamphuis handeln, der als Sprecher der Gruppe Stophaus aufgetreten sei. (ane)